Umfrage: Wie stimmst du bei der BVG-Reform ab?

Die Abstimmung zur Reform der zweiten Säule ist so umstritten wie komplex. Wie stimmst du ab?

Es ist selten, dass linke Parteien und engagierte Frauenorganisationen bei landesweiten Abstimmungen geteilter Meinung sind. Bei der Rentenreform ist dies nun der Fall. Während Alliance F. sich für die Annahme ausspricht, sehen Linke und die Gewerkschaften in der Reform einen „Bschiss“. (Weiter unter der Umfrage)


Umfrage

Wie stimmst du am 22. September bei der BVG-Reform ab?

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Wie lässt sich dieses Zerwürfnis erklären? In vereinfachter Form:

Die Eintrittsschwelle wird gesenkt: Künftig sind Erwerbstätige ab einem Jahreslohn von 19’845 Franken versichert, heute liegt die Hürde bei 22’050 Franken. Zudem wird die versicherte Lohnsumme erhöht. Dazu wird der Koordinationsabzug, heute ein fixer Betrag von 25’725 Franken, flexibilisiert. Er soll gewährleisten, dass die Pensionskasse nur auf demjenigen Teil des Lohnes Beiträge erhebt, für den die AHV keine Rente ausrichtet. (Quelle Tagesanzeiger)

Dies ist für Geringverdienende und für viele Frauen, die Teilzeit arbeiten, von Vorteil. Einige, die bisher keine Rente erhalten hätten, werden in Zukunft einen Zustupf zur AHV bekommen. Aber …

Der minimale Umwandlungssatz wird von heute 6,8 auf neu 6 Prozent sinken. Das heisst, pro 100’000 Franken Kapital würden nur noch 6000 statt 6800 Franken Rente ausbezahlt. Dank höherer Altersguthaben soll aber «das Leistungsniveau insgesamt erhalten» bleiben, wie das zuständige Bundesamt auf seiner Website schreibt. 

Wie sich nun zeigt, wird dieses Versprechen für viele Menschen in gewerbenahen Berufen nicht eingehalten. Wer als Gärtnerin, Metzger oder Coiffeuse arbeitet, muss bei einem Ja zur BVG-Reform mit teils empfindlichen Renteneinbussen im Alter rechnen. Dies zeigen Berechnungen der Stiftung Proparis, die laut eigenen Angaben mit ihren Pensionskassen über 70’000 Menschen aus knapp 10’000 angeschlossenen Gewerbebetrieben versichert.  Die Reform sieht einerseits vor, dass Angestellte und Firmen ihre Einzahlungen in die Vorsorgekontos erhöhen. (Quelle Tagesanzeiger)

Für Kulturschaffende ein Dilemma: Zwar werden einige jetzt in eine Rentenkasse aufgenommen, dafür müssen aber alle höhere Beiträge bezahlen und alle Renten werden gekürzt.

Wie seht ihr das? Eure Meinung gerne in die Kommentare!

 

1 Kommentar
  1. Reto
    Reto sagte:

    Die Stiftung Proparis hat nach Recherchen des SRF die Ergebnisse ihrer Studie differenzierter dargestellt und kommt nun zum Schluss: „Viele Versicherte erhalten eine leicht tiefere Altersrente, während sich bei denjenigen mit sehr tiefen Altersguthaben die Leistung deutlich erhöht.“ Das SRF fasst die Studie leicht anders zusammen: „Konkret erhalten rund 53 Prozent der Proparis-Versicherten mit der Reform eine höhere Rente.“

    SRF Beitrag: https://www.srf.ch/news/schweiz/abstimmungen-22-september-24/reform-berufliche-vorsorge/gewerbe-pensionskasse-proparis-mehrheit-profitiert-doch-von-bvg-reform
    Studie Proparis: https://proparis.ch/in-den-medien/

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