Irland: Grundeinkommen für Künstler*innen
1300 Euro pro Monat garantiertes Einkommen: Kulturschaffende in Irland erhalten ab 2026 ein bedingungsloses Grundeinkommen. Was hat KI damit zu tun?
Das irische Pilotprogramm für ein Grundeinkommen für Kreative läuft im Februar aus. Doch das ist nicht das Ende, sondern erst der Beginn. Anfang dieses Monats kündigte die irische Regierung ihren Haushaltsplan für 2026 an, der unter anderem ein Nachfolgeprogramm für das Pilotprojekt Grundeinkommen für die Künste vorsieht, das im nächsten Jahr anlaufen soll.
International experimentieren viele Länder mit garantiertem Grundeinkommen für bestimmte Bevölkerungsgruppen. Diese Programme unterscheiden sich von einem universellen Grundeinkommen, das Zahlungen für die gesamte Bevölkerung bereitstellen würde.
Fördert psychische Gesundheit
Irland startete sein Pilotprogramm erstmals im Jahr 2022, mit rund 2000 teilnehmenden Künstler*innen. Ergebnis: Ein von der irischen Regierung im Mai veröffentlichter Bericht bestätigt, dass die Zahlungen den finanziellen Stress verringerten, eine berufliche Weiterentwicklung ermöglichten und die psychische Gesundheit förderten.
„Das Pilotprojekt des Grundeinkommens für die Künste, das ich in diesem Jahr verlängert habe, wird 2026 auslaufen, und ich werde der Regierung ein Nachfolgesystem vorlegen, mit dem Ziel, ein dauerhaftes Grundeinkommen im Kunst- und Kultursektor zu verankern“, erklärte Patrick O’Donovan, der irische Minister für Kultur, Kommunikation und Sport. „Dieses System, um das uns die Welt beneidet und das eine enorme Errungenschaft für Irland darstellt, muss zukunftssicher und nachhaltig gestaltet werden.“ Maura McGrath, Vorsitzende des Arts Council in Irland, lobte die Entscheidung in einer Erklärung.
Abmilderung der KI-Konsequenzen
Grundeinkommensprogramme aller Art gibt es schon seit langem, aber seit der Corona-Pandemie ist das Interesse daran wieder gestiegen und bringt neue, unerwartete Verbündete mit sich: Einige der weltweit führenden KI-Experten haben sich für solche Programme ausgesprochen, um den Einkommensverlust in der Zukunft zu mildern, wenn die Technologie die Menschen von ihren Arbeitsplätzen verdrängt.
Sam Altman, der CEO von ChatGPT-Mutter OpenAI, befürwortet seit langem ein Grundeinkommen. Kürzlich brachte der OpenAI-CEO auch die Idee einer „universellen Grundausstattung“ ins Spiel, wie er es nennt.
Das hört sich fortschrittlich an, hat aber ethisch einen Haken: Die sozialen Kosten der KI-Revolution werden auf die Gemeinschaft abgewälzt, während Unternehmen Mitarbeiter durch Technologien ersetzen, die sie keine Gehälter kosten.

Ivan Engler
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