Summer Edition: Und Bitte! – Couch und Kaffee. Schauspielpodcast.

Das Schauspieldoppelpack Tina Kümpel & Christian Jankovski Christian war auch im Sommer fleissig im Gespräch über unterschiedliche Themen rund um den Schauspieler*innen-Alltag mit Blick in die Zukunft!

Performing Arts Practice in Conflict Zones – Theater des Austauschs

Text von Ettore Chiummo

„Und so habe ich entschieden“ – Es sind nun mehr als drei Jahre seit dem ersten Alarm auf dem Fischmarkt von Wuhan vergangen, ein Ereignis, das das Leben aller Menschen grundlegend verändert hat. Der Übergang von der alten zur neuen Welt hat sich übermenschlich beschleunigt, und mit ihm haben sich die Gräben innerhalb der globalen Gesellschaft vertieft, was zu noch mehr bewaffneten oder subtileren Konflikten geführt hat. Aus diesem und anderen Gründen beschloss ich an jenem Wintermorgen des Jahres 2022, als ich auf der kalten Veranda des Cafés saß, dass mich der Vorschlag von Daniel Bausch interessierte. Als Leiter der Weiterbildung an der Accademia Dimitri schlug er mir vor, an der nächsten Ausgabe des CAS (Certificate of Advanced Studies) in Performing Arts in Conflict Zones teilzunehmen.

Der Übergang von der alten zur neuen Welt hat sich übermenschlich beschleunigt, und mit ihm haben sich die Gräben innerhalb der globalen Gesellschaft vertieft, was zu noch mehr bewaffneten oder subtileren Konflikten geführt hat.

Was ist CAS PAC 3?

Es handelt sich um einen Studiengang, der Kulturschaffende ausbilden soll, die mit Hilfe des Theaters in Konfliktkontexten agieren können. Der Studiengang besteht aus vier Modulen, von denen drei in der Schweiz stattfinden und eines in einem geografischen Gebiet, das weit von unserer Komfortzone entfernt ist. Die ersten beiden Module dienen der Vorbereitung, das dritte beinhaltet eine dreiwöchige Felderfahrung und das vierte ist eine Reflexion über die Praxis. Die beiden vorangegangenen Ausgaben fanden im irakischen Kurdistan, in Maxmûr, statt. Die Dozentin Anina Jendreyko ist mit diesem Ort und der kurdischen Bevölkerung vertraut, die sich seit Jahrzehnten gegen die ständigen Angriffe und Übergriffe der mit der Türkei verbündeten Regierungen wehrt. Der Krieg ist latent vorhanden und kann jederzeit wieder aufflammen: Gerade diese Unvorhersehbarkeit ist ein Merkmal einer Konfliktzone, und deshalb ist es wichtig, „völlig offen“ zu bleiben, bereit, Pläne zu ändern. Leider hat Erdoğan im Vorfeld der Wahlen neue Angriffe auf ganz Kurdistan gestartet, die auch Maxmûr betrafen, so dass es nicht möglich war, dorthin zu fahren. Unser Ziel war stattdessen Addis Abeba, die Hauptstadt Äthiopiens, ein ganz anderes Land, das sich jedoch in einer ähnlich heiklen Situation befindet.

Daher haben die Menschen ein großes Bewusstsein entwickelt für die ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen und die Notwendigkeit, sie zu teilen. Ein Gedanke, der mir und meinen europäischen Kollegen auch beim Duschen und Essen nicht erspart geblieben ist.

Der Konflikt in Äthiopien

Die Gesichter, die man in den Straßen von Addis Abeba vorbeiziehen sieht, verraten das Zusammenleben einer Vielzahl verschiedener ethnischer Gruppen, und es ist überraschend zu erfahren, dass auf äthiopischem Boden über achtzig Sprachen gesprochen werden. Die Religion ist ein fester Bestandteil des täglichen Lebens, und die am weitesten verbreiteten Konfessionen sind das äthiopisch-koptische Christentum und der Islam, und zwar in gleicher Zahl. All diese innere kulturelle Vielfalt macht Äthiopien zu einem Land von unermesslichem Reichtum, aber auch von großen Konflikten. Zu den verheerendsten gehört der Konflikt, der 2020 in Tigray zwischen der Volksbefreiungsfront von Tigray und dem derzeitigen Präsidenten Abiy Ahmed ausbrach. Mit mehr als 800 000 Toten hat er das Leben des ganzen Landes beeinflusst, auch wenn er nur in einem begrenzten Gebiet ausgetragen wurde. Addis Abeba war nie direkt betroffen, so dass der Krieg weiter weg zu sein schien, als er tatsächlich war. Stattdessen wurden wir Zeugen eines anderen, sehr offensichtlichen Dramas: der Armut. Straßen, in denen es von hungrigen und durstigen Bettlern wimmelt, enge Häuser für große Familien, der abgrundtiefe Prostitutionsring… Dies ist eine Realität, die das Leben aller Menschen durchdringt und mit der sich jeder täglich auseinandersetzen muss. Daher haben die Menschen ein großes Bewusstsein entwickelt für die ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen und die Notwendigkeit, sie zu teilen. Ein Gedanke, der mir und meinen europäischen Kollegen auch beim Duschen und Essen nicht erspart geblieben ist. Generell ist das Teilen ein fester Bestandteil der hiesigen Lebensweise, und der Gemeinschaftssinn ist viel stärker ausgeprägt als in Europa heutzutage. Das haben wir von den ersten Tagen mit unseren neuen Freunden vom Zirkus Fekat an gespürt.

Diese jungen Zirkusprofis hatten nämlich noch nie die Gelegenheit gehabt, Theater zu studieren, denn obwohl sie sich gerne darin versuchen wollten, gibt es in Äthiopien fast keine Ausbildung in diesem Bereich.

Lernen, sich auszutauschen

Neben den europäischen Teilnehmern gehören zum CAS auch Einheimische, in diesem Fall junge Zirkuskünstler, die beim Zirkus Fekat lernen, trainieren und auftreten. Es handelt sich um einen sehr aktiven Zirkus, der vor fünfzehn Jahren von dem gerade 18-jährigen Akrobaten Dereje Denge gegründet wurde. Von ihm und all unseren neuen Freunden lernten wir eine andere Art, die Welt zu betrachten, zu teilen, zu essen, zu feiern und zu tanzen. Andererseits brachten wir auch unser eigenes kulturelles Gepäck mit und vor allem das, was Dereje von uns verlangte: Theater. Diese jungen Zirkusprofis hatten nämlich noch nie die Gelegenheit gehabt, Theater zu studieren, denn obwohl sie sich gerne darin versuchen wollten, gibt es in Äthiopien fast keine Ausbildung in diesem Bereich. So verbrachten wir unsere Tage mit Theater, boten mehrere Ad-hoc-Trainingseinheiten an und erarbeiteten ein Stück, das dreimal aufgeführt wurde und im Repertoire des Zirkus Fekat geblieben ist. Durch die Theaterübungen am Anfang und die gemeinsamen Pausen und Freizeiten später lernten wir uns kennen und konnten uns verständigen, denn nicht nur war Englisch nicht immer die gemeinsame Sprache, sondern auch unsere Verhaltensmuster waren sehr unterschiedlich.

Eine multikulturelle Gesellschaft ist nicht gleichbedeutend mit Gleichberechtigung, solange das interkulturelle Denken nicht verinnerlicht ist. Die Unterschiede zwischen sich und dem anderen zu respektieren, sie zu akzeptieren, ohne sie zu verstecken, und zu lernen, mit ihnen auf beiden Seiten umzugehen, ist der erste Keim des Friedens.

In der Schweiz wäre es zum Beispiel undenkbar, dass eine Person, die man gerade erst kennengelernt hat, einem Goursha anbietet, also direkt aus der Hand füttert. Wir würden eine solche Geste den Eltern oder vielleicht der Intimität des Paares vorbehalten… Elemente wie diese bereicherten die theatralische Inszenierung, die vollständig in einen äthiopischen Kontext eingebettet war und einen Verhaltenskodex bildete, der für uns alle lesbar war. Das ist die Bedeutung der Interkulturalität, d. h. des gleichberechtigten Austauschs zwischen verschiedenen Kulturen, der die Grundlage für gegenseitiges Verständnis und die Lösung möglicher Konflikte schafft. Eine multikulturelle Gesellschaft ist nicht gleichbedeutend mit Gleichberechtigung, solange das interkulturelle Denken nicht verinnerlicht ist. Die Unterschiede zwischen sich und dem anderen zu respektieren, sie zu akzeptieren, ohne sie zu verstecken, und zu lernen, mit ihnen auf beiden Seiten umzugehen, ist der erste Keim des Friedens.

Sie erinnerten mich daran, dass ich weder ein Siedler noch ein Missionar sein will, sondern ein Theatermacher, der im Namen der Interkulturalität gelernt hat, Konflikte mit Hilfe des Theaters zu bewältigen.

Widersprüche akzeptieren

Raum für Unterschiede zu schaffen bedeutet auch, die großen Widersprüche anzuerkennen, die bei einer solchen Arbeit auftreten können. Ich musste lernen, meine soziale Stellung, meine Herkunft und meine Geschichte zu akzeptieren. Für mich als Italiener war die Konfrontation mit der kolonialen Vergangenheit meines Landes ein großer Schlag ins Gesicht. In den italienischen Schulen wird sie mit einer erschreckenden Oberflächlichkeit behandelt. Italien hat im letzten Jahrhundert zweimal versucht, in Äthiopien einzumarschieren, und obwohl die Äthiopier stolz darauf sind, das einzige afrikanische Land zu sein, das niemals kolonisiert wurde, hatte die faschistische Besetzung verheerende Auswirkungen. Als ich vor der St.-Georgs-Kirche stand, einem Denkmal des äthiopischen Widerstands, konnte ich nicht anders, als mich mitverantwortlich zu fühlen für all die Konflikte, die Äthiopien von der italienischen Invasion bis heute blutig gemacht haben. Doch von all diesen Gedanken konnte ich nur Notiz nehmen, die Widersprüche zwischen meinen guten Absichten und der Geschichte akzeptieren. Ohne sie zu ignorieren, sondern um sie zu beobachten. Sie erinnerten mich daran, dass ich weder ein Siedler noch ein Missionar sein will, sondern ein Theatermacher, der im Namen der Interkulturalität gelernt hat, Konflikte mit Hilfe des Theaters zu bewältigen.

Das Bewusstsein des Theaterspiels schafft eine vertrauensvolle Atmosphäre, in der sich ein Raum für Kommunikation und Zuhören öffnet, wesentliche Elemente der Konfliktlösung. Diese transformative Fähigkeit des Theaters bringt unsere innersten Ressourcen an die Oberfläche, von denen wir nicht dachten, dass wir sie haben, und die es uns ermöglichen, in schwierigen Situationen neue Lösungen zu finden.

Warum Theater?

Bekanntlich basiert jedes Theater auf Konflikten, und gerade deshalb ist es ein außergewöhnliches Mittel, mit ihnen umzugehen. Das Spiel (to play, jouer, Spielen), ein Duell mit Messern oder Worten, erlaubt es uns, Konflikte mit Leichtigkeit anzugehen und auch schwerere und sogar traumatische Themen mit großer Freiheit zu berühren. Das Bewusstsein des Theaterspiels schafft eine vertrauensvolle Atmosphäre, in der sich ein Raum für Kommunikation und Zuhören öffnet, wesentliche Elemente der Konfliktlösung. Diese transformative Fähigkeit des Theaters bringt unsere innersten Ressourcen an die Oberfläche, von denen wir nicht dachten, dass wir sie haben, und die es uns ermöglichen, in schwierigen Situationen neue Lösungen zu finden. Ein Weg, an dem auch das Publikum während der Aufführungen teilnimmt, vor allem, wenn sie, wie in unserem Fall, einen partizipativen Schluss im Sinne des Forumtheaters haben. Wie an diesem Tag in Addis Guzo, einem Hilfszentrum für behinderte Menschen, die in Äthiopien ein Leben in extremer Not führen. Zu sehen, mit welchem Engagement diese Menschen an der Abschlussdiskussion teilnahmen und aktiv ihre Meinung in dieser nicht privilegierten Gemeinschaft einbrachten, war der größte Motivationsschub, den ich für die Fortsetzung dieser Arbeit erhalten konnte. So bleibt mir nur zu hoffen, dass das Theater für seine unbestreitbare Wirksamkeit als Instrument zur Bewältigung der prekärsten Situationen anerkannt wird, auch in Europa. Zu lernen, Unterschiede zu respektieren, ist für mich der Schlüssel zum Aufbau einer friedlicheren Zukunft, und ich glaube, dass wir alle, abgesehen von Utopien, heute das Bedürfnis danach verspüren. Was wir in diesen drei Wochen in Addis Abeba mit den Jungen und Mädchen des Fekat-Zirkus geschaffen haben, ist der Beweis dafür.

Performing Arts Practice in Conflict Zones – Teatro di scambio

Testo di Ettore Chiummo

„E così ho deciso“ –  Sono passati ormai più di tre anni dal primo allarme al mercato del pesce di Wuhan, un evento che ha determinato una grande svolta nella vita di tutti gli esseri umani. Il passaggio dal vecchio al nuovo mondo ha subito un’accelerazione supersonica e, con esso, le spaccature all’interno della società globale si sono allargate, generando un numero di conflitti ancora maggiore rispetto a prima, armati o più subdoli e sottili. Per questa ed altre ragioni, quella mattina d’inverno del 2022, mentre sedevo nel freddo della veranda di quel bar, ho deciso che la proposta di Daniel Bausch mi interessava. In quanto responsabile della formazione continua dell’Accademia Dimitri, mi proponeva di prendere parte alla prossima edizione del CAS (Certificate of Advanced Studies) in Performing Arts in Conflict Zones.

Il passaggio dal vecchio al nuovo mondo ha subito un’accelerazione supersonica e, con esso, le spaccature all’interno della società globale si sono allargate, generando un numero di conflitti ancora maggiore rispetto a prima, armati o più subdoli e sottili.

Cos’è il CAS PAC 3?

Si tratta di un percorso di studi che mira a formare operatori culturali che, attraverso il teatro, riescano ad agire in contesti di conflitto. Il corso prevede quattro moduli, tre dei quali sul suolo svizzero ed uno in un’area geografica lontana dalla nostra zona di comfort. Nello specifico i primi due sono di preparazione, il terzo prevede un’esperienza di tre settimane sul campo ed il quarto è di riflessione sulla pratica. Le due precedenti edizioni si erano svolte nel Kurdistan iracheno, a Maxmûr. Anina Jendreyko, la docente, conosce bene questo luogo e la popolazione curda, che resiste da decenni contro i continui attacchi e abusi da parte dei governi alleati della Turchia. La guerra è latente e può riaccendersi da un momento all’altro: questa imprevedibilità è proprio una caratteristica di una zona di conflitto e per questo è importante “rimanere totalmente aperti”, pronti a cambiare i piani. Purtroppo Erdoğan, in vista delle elezioni, ha sferrato nuovi attacchi su tutto il Kurdistan, colpendo anche Maxmûr, e pertanto non è stato possibile recarvisi. La nostra meta è stata invece Addis Abeba, capitale dell’Etiopia, un Paese molto diverso, ma in una situazione altrettanto delicata.

Pertanto, le persone hanno sviluppato una grande consapevolezza delle risorse di cui dispongono e della necessità di condividerle. Un pensiero che non ha risparmiato neanche me e colleghi e colleghe europee, durante la doccia e i pasti.

Il conflitto in Etiopia

I volti che sfilano per le strade di Addis Abeba tradiscono la convivenza di una moltitudine di etnie diverse e stupisce scoprire che sul suolo etiope si parlano oltre ottanta lingue. La religione è parte integrante della vita quotidiana e le confessioni più diffuse sono il cristianesimo copto etiope e l’islam, a parità di numeri. Tutta questa diversità culturale interna rende l’Etiopia una terra di immensa ricchezza, ma anche di grandi conflitti. Tra i più devastanti, quello scoppiato in Tigray nel 2020 tra il Fronte Popolare di Liberazione del Tigray e l’attuale presidente Abiy Ahmed. Con un lascito di oltre 800.000 morti, ha chiaramente influenzato la vita di tutto il Paese, pur essendo combattuto in un’area circoscritta. Addis Abeba non ne è mai stata colpita direttamente e pertanto la guerra ci è sembrata più distante di quanto effettivamente fosse. Invece, siamo stati testimoni di un altro dramma molto evidente: la povertà. Strade che pullulano di mendicanti affamati e assetati, case strette per nuclei famigliari numerosi, l’abissale giro di prostituzione… È questa una realtà che permea le vite di tutti e con la quale ognuno si deve confrontare quotidianamente. Pertanto, le persone hanno sviluppato una grande consapevolezza delle risorse di cui dispongono e della necessità di condividerle. Un pensiero che non ha risparmiato neanche me e colleghi e colleghe europee, durante la doccia e i pasti. In generale, la condivisione è parte integrante del modo di vivere locale ed il senso di comunità è molto più sviluppato che in Europa al giorno d’oggi. Lo abbiamo percepito fin dai primi giorni con i nostri nuovi amici del Fekat Circus.

Imparare a scambiare

Oltre ai partecipanti europei, al CAS prendono parte anche persone del luogo, nel caso di questa edizione, giovani artiste ed artisti di circo che studiano, si allenano e si esibiscono con il Fekat Circus. Si tratta di una realtà di circo molto attiva, fondata quindici anni fa dall’acrobata appena diciottenne Dereje Denge. Da lui e da tutti i nostri nuovi amici ed amiche, abbiamo appreso un modo diverso di guardare il mondo, di condividere, di mangiare, di celebrare e di danzare. D’altro canto, anche noi abbiamo portato il nostro bagaglio culturale e, nello specifico, quello per cui Dereje ci ha chiamati: il teatro. Infatti, questi giovani professionisti e professioniste del circo non avevano mai avuto la possibilità di studiare teatro prima, perché, pur avendo una gran voglia di cimentarsi, in Etiopia l’offerta formativa in questo campo è pressoché inesistente. Abbiamo così passato le nostre giornate a fare teatro, proponendo diversi allenamenti ad hoc e creando una pièce, che è stata presentata tre volte ed è rimasta nel repertorio del Fekat Circus. Attraverso gli esercizi teatrali prima e condividendo anche le pause ed il tempo libero poi, abbiamo imparato a conoscerci e a comunicare, poiché non solo l’inglese non era sempre la lingua in comune, ma i nostri modelli di comportamento risultano molto diversi tra loro.

Una società multiculturale non è sinonimo di pari diritti fino a quando il pensiero interculturale non viene assimilato. Rispettare le differenze tra sé e l’altro, accettarle senza nasconderle, imparare a gestirle da entrambi le parti è il primo seme di pace.

Per esempio, in Svizzera sarebbe impensabile che una persona appena conosciuta ti offra il goursha, imboccandoti direttamente dalle sue mani. Riserveremmo un simile gesto ai genitori o, magari, all’intimità della coppia… Elementi come questo sono andati ad arricchire la messa in scena teatrale, totalmente calata in un contesto etiope, formando un codice di comportamenti leggibili per tutti noi. Questo è il significato di interculturalità, cioè lo scambio paritario tra diverse culture, creando le basi per comprendersi e risolvere potenziali conflitti. Una società multiculturale non è sinonimo di pari diritti fino a quando il pensiero interculturale non viene assimilato. Rispettare le differenze tra sé e l’altro, accettarle senza nasconderle, imparare a gestirle da entrambi le parti è il primo seme di pace.

È stato un monito per ricordarmi che non voglio essere né un colono né un missionario, bensì un operatore teatrale venuto ad apprendere come gestire un conflitto attraverso il teatro, nel segno dell’interculturalità.

Accettare le contraddizioni

Dare spazio alle differenze significa anche riconoscere le grandi contraddizioni che possono sorgere durante un simile lavoro. Ho dovuto imparare ad assumere la mia posizione sociale, la mia provenienza e la mia storia. In quanto italiano, il confronto con il passato coloniale del mio Paese è stato un grande schiaffo. Nella scuola italiana, infatti, si affronta con una superficialità spaventosa. L’Italia, nell’ultimo secolo, ha tentato di invadere l’Etiopia per ben due volte e, nonostante gli etiopi affermino con orgoglio il loro primato di unica nazione africana mai colonizzata, l’occupazione fascista ha avuto effetti devastanti. Di fronte alla chiesa di San Giorgio, monumento alla resistenza etiope, non ho potuto fare a meno di sentirmi co-responsabile di tutti i conflitti che hanno insanguinato l’Etiopia dall’invasione italiana ad oggi. Tuttavia, di tutti questi pensieri potevo solo prendere atto, accettare le contraddizioni tra le mie buone intenzioni e la storia. Senza ignorarle, ma osservandole. È stato un monito per ricordarmi che non voglio essere né un colono né un missionario, bensì un operatore teatrale venuto ad apprendere come gestire un conflitto attraverso il teatro, nel segno dell’interculturalità.

La consapevolezza del gioco crea un ambiente di fiducia, dentro del quale si apre uno spazio per la comunicazione e l’ascolto, elementi essenziali nella risoluzione di un conflitto. Tale capacità trasformativa del teatro porta a far affiorare le nostre risorse più recondite, che non credevamo di avere e che ci permettono di trovare nuove soluzioni di fronte a situazioni di difficoltà.

Perché il teatro?

Come è risaputo, tutto il teatro si basa sul conflitto e, proprio per questo, esso è un mezzo straordinario per trattare il tema. Giocare (to play, jouer, Spielen) a combattere un duello di coltelli o di parole, ci permette di approcciare al conflitto con leggerezza, toccando anche argomenti più pesanti e persino traumatici con grande libertà. La consapevolezza del gioco crea un ambiente di fiducia, dentro del quale si apre uno spazio per la comunicazione e l’ascolto, elementi essenziali nella risoluzione di un conflitto. Tale capacità trasformativa del teatro porta a far affiorare le nostre risorse più recondite, che non credevamo di avere e che ci permettono di trovare nuove soluzioni di fronte a situazioni di difficoltà. Un percorso al quale prende parte anche il pubblico durante gli spettacoli, soprattutto se hanno un finale partecipativo sul modello del teatro forum come nel nostro caso. Come quel giorno ad Addis Guzo, centro di assistenza per persone disabili, che in Etiopia hanno una vita di estreme difficoltà. Assistere al coinvolgimento con cui queste persone hanno partecipato alla discussione finale, proponendo attivamente le loro opinioni all’interno di quella comunità non privilegiata, è stata la più grande spinta motivazionale che io potessi ricevere per proseguire questo lavoro. Non mi resta dunque che augurarmi che al teatro venga riconosciuta la sua incontrovertibile efficacia come strumento per affrontare le situazioni più precarie, anche in Europa. Imparare a rispettare le differenze è per me la chiave per costruire un futuro più pacifico e credo che, all’infuori delle utopie, tutti e tutte ne sentiamo oggi il bisogno. Ciò che abbiamo creato durante queste tre settimane ad Addis Abeba, con i ragazzi e le ragazze del Fekat Circus, ne è la prova.

Schweizer Grand Prix Darstellende Künste

Die Choreographin Cindy van Acker aus Genf erhält den Schweizer Grand Prix Darstellende Künste / Hans-Reinhart-Ring 2023. Sie ist sowohl in der etablierten Theaterszene als auch mit ihrer Cie Greffe in der freien Tanzszene international erfolgreich.

Cindy Van Acker, 1971 in Belgien geboren, ist seit vielen Jahren eine der herausragendsten Choreografinnen der Schweiz. 1991 kam sie als Tänzerin zum Ballet du Grand Théâtre in Genf. Von Romeo Castellucci eingeladen, präsentierte sie 2005 an der Biennale in Venedig ihr Solo «Corps 00:00». Dieser Auftritt begründete ihren internationalen Erfolg und eine bis heute andauernde Zusammenarbeit mit Castellucci, vor allem in verschiedenen Operninszenierungen wie zum Beispiel «Don Giovanni» bei den Salzburger Festspielen 2021.

Die Handschrift der feinsinnigen und widerständigen Choreografin zeigt sich in der minutiösen, fast wissenschaftlichen Ausarbeitung ihrer Kreationen, in denen Körper, Musik und Raum zusammenwirken.

Ende Oktober hat ihre neuste Zusammenarbeit an der Oper La Monnaie/De Munt in Brüssel Premiere: «Das Rheingold» von Richard Wagner. Die Handschrift der feinsinnigen und widerständigen Choreografin zeigt sich in der minutiösen, fast wissenschaftlichen Ausarbeitung ihrer Kreationen, in denen Körper, Musik und Raum zusammenwirken.

Choreographin Cindy van Acker

Neun weitere Schweizer Preise Darstellende Künste 2023

Weitere Schweizer Preise Darstellende Künste 2023 gehen an Rébecca Balestra, Bruno Cathomas, Ntando Cele, Tiziana Conte, Barbara Giongo & Nataly Sugnaux Hernandez, Sandro Lunin, den Circus Monti, Jeremy Nedd und die Tellspiele Altdorf.

Neun Schweizer Preise Darstellende Künste gehen an Personen oder Institutionen, die sich in einem Bereich des vielfältigen Schaffens der Darstellenden Künste in der Schweiz verdient gemacht haben: Die «aufstrebende Komödiantin» Rébecca Balestra (*1988) arbeitet als Schauspielerin, Autorin und Regisseurin. Der «grossartige (Volks-)Schauspieler» Bruno Cathomas (*1965) wirkt seit 1992 an vielen renommierten deutschsprachigen Bühnen. Die in Durban geborene, heute in Bern lebende «unbequeme und humorvolle Performerin» Ntando Cele (*1980) thematisiert alltäglichen, versteckten Rassismus. Die «unermüdliche Tanzpromotorin» Tiziana Conte (*1966) setzt sich seit vielen Jahren für die Entwicklung des zeitgenössischen Tanzes im Kanton Tessin ein.

Barbara Giongo & Nataly Sugnaux Hernandez (*1966/*1973) sind «wertvolle Theaterleiterinnen» am Le Grütli in Genf, das als Produktionszentrum einen exzellenten Ruf hat. Der «weltenverbindende Programmmacher» Sandro Lunin (*1958) engagiert sich seit 40 Jahren für die freie Tanz- und Theaterszene und den Austausch mit dem globalen Süden. Das Familienunternehmen Circus Monti (gegr. 1985) ist bekannt für seine «innovative(n) Zirkusgeschichte(n)».

Der aus New York stammende Performer und Choreograf Jeremy Nedd (*1985) lebt in Basel und ist als «global aktiver Tanz-Shootingstar» wegweisend für eine von Diversität geprägte Zusammenarbeit. Die Tellspiele Altdorf (gegr. 1899) sind ein «hochprofessionelles Laientheater», das zu den ältesten und vorbildlichsten Laientheatern der Schweiz zählt.

Mitmachen: Ausschreibung Schweizer Preise Darstellende Künste 2023

Die nächsten Anmeldungen zum «June Johnson Newcomer Prize», zur Tanzproduktion 2023 und zum Kulturerbe Darstellende Künste können vom 26. September bis zum 24. Oktober 2023 auf der Förderplattform (FPF) des BAK eingereicht werden.

 

 

Showbiz – Neid, Missgunst & Eifersucht?

Neid, ob aktiv oder passiv erlebt, gehört es scheinbar zum Menschsein. Wir vergleichen uns, vergleichen andere, bewerten, tratschen, als sei dies ganz normal. Besonders stark spürt man das in den Bühnenkünsten. Ich frage mich, ob dies ein natürlicher Prozess ist oder ob wir dies von unseren Mitmenschen übernommen haben.

Text: Stefanie Gygax, professionelle Sängerin & Schauspielerin

Meine erste bewusste Erfahrung mit Konkurrenz fand im Ballettunterricht statt. Die kleine Steffi musste sich während des kompletten Trainings im Spiegel betrachten, um Fehlhaltungen zu korrigieren. Natürlich fing ich da auch an, die anderen Mädchen zu beobachten. Wer hat die schöneren Beine, welche hat den grösseren Bauch oder die schöner gestreckten Füsse? Ein Thema, welches wohl die meisten Tänzerinnen ein Leben lang quält, auch wenn diese schon längst nicht mehr auf der Bühne stehen.

Interessanterweise habe ich mich in der Schule nie mit Anderen verglichen, weil es mir dort wahrscheinlich nicht wichtig erschien. Aber meine Mitschülerinnen fanden immer etwas an mir auszusetzen. Entweder war ich als Streberin aufgrund guter Noten verachtet oder war Aussenseiterin, weil ich keine Lust hatte auf Befehle von sogenannten Gruppenführern einzugehen. Aber weshalb? Ich hatte doch nichts falsch gemacht … Damals verstand ich das alles nicht.

Rückblickend betrachtet musste ich schon früh lernen, mit Kritik umzugehen, ob im Ballettunterricht oder in der Schule. Mir wurde schon früh gezeigt, wenn ich meinen eigenen Weg gehen will, gehört Neid und Konkurrenz wohl dazu.

Wenn ich erwachsen bin …!

Als Kind dachte ich immer: „Ich freue mich schon, wenn ich erwachsen bin, dann hören alle diese Intrigen, mit Missgunst und Gruppenanführern auf, weil die Erwachsenen ja vernünftig sind.“ – Tja, ich glaube, an dieser Stelle schmunzeln wir alle, weil ich eines „Besseren“ belehrt worden bin.

Meine ersten Erfahrungen auf der Bühne hatte ich bereits mit 9 Jahren. Man liess mich lange Zeit in Ruhe, weil ich meistens die Jüngste war und fühlte mich nicht zuletzt aus diesem Grund auf der Bühne immer frei und unbekümmert. Es war und ist für mich immer noch ein Ort, an dem ich mich zu Hause fühle, weil ich so sein darf wie ich bin, mit all meinen Facetten. Ich darf vor Glück schreien, vor Wut stampfen und vor Trauer zusammenbrechen, ohne dass sich jemand daran stört … im Gegenteil!!!

Warum ist das so? Warum wird der Mensch dazu angehalten, im Alltag seine Emotionen zu zügeln und sich anzupassen? Damit sich alle wohlfühlen? Anscheinend ist das ja nicht der Fall. Die Menschen suchen stattdessen Hobbys, um sich auszupowern, bekommen psychische Störungen oder werden kriminell und krank.

Konkurrenz und Neid beginnen im Alltag, nur wird es im Theater klarer sichtbar. Wer hat die bessere Stimme? Wer hat den schöneren Körper? Wer interpretiert die Rolle am authentischsten? Wir werden jeden Tag in Schubladen gesteckt und wenn mal jemand kommt, der in keine Schublade passt, ist das eine komische Person und man möchte doch lieber mit jemandem zusammenarbeiten, den man (ein-) schätzen kann.

Seid echt und empathisch!

Ich ermutige euch dazu liebevoll anders zu sein, steht zu euren Schwächen, hinterfragt Stereotypen, seid stolz auf die Leistung, ohne dafür andere abzuwerten, denn nur so fällt ihr auf … und das wäre doch eigentlich ein so wichtiger Teil des Showbiz? Aber es gibt Kolleg“innen wollen ja gar nicht, dass man auffällt, weil sie dadurch mehr Schatten abbekommen. Diese Personen gibt es immer und überall. Lasst euch davon nicht entmutigen oder gar einschüchtern! Die schwarzen Schafe sind überall, aber was wir im Showbiz brauchen sind Schafe in verschiedenen Farben! Ich bitte euch, kreiert eure ganz eigene Farbe und akzeptiert die Anderen so wie sie sind. Denn was wir auf dieser Welt am meisten brauchen, ist bedingungslose Liebe.

«Diesen Missstand dürfen wir nicht länger hinnehmen!»

Die Mehrheit der Schweizer darstellende Künstler*innen kann trotz langer Ausbildung und intensiven Arbeitszeiten von ihrem Beruf nicht leben. Salva Leutenegger, Geschäftsführerin SzeneSchweiz, ist wütend und sucht trotzdem nach einvernehmlichen Lösungen.

Für ENSEMBLE interviewte Reda El Arbi

Zum Dowload Umfrage-Loehne-und-Gagen-in-der-Schweiz-2023

Frau Leutenegger, in den USA streiken die Schauspieler*innen. Laut einer aktuellen Umfrage von SzeneSchweiz geht es den Darsteller*innen in der Schweiz finanziell ebenfalls nicht rosig. Was hat die Umfrage zutage gefördert?

Unsere Lohnumfrage, die wir an alle unsere freischaffenden wie auch festangestellten Mitglieder geschickt hatten, bestätigt unsere Erfahrungswerte. Darstellende Künstler*innen hätten auch hier Grund zu streiken, auch wenn hier – anders als in den USA – die Kulturförderung eine staatliche und kantonale Aufgabe ist. Fast die Hälfte der freischaffenden** Profis bewegt sich im Lohnband zwischen CHF 18’000 – 25’000 jährlich.

Das ist für ein reiches Land mehr als beschämend. Bei den Festangestellten an den subventionierten Häusern verdient die Hälfte CHF 51’000 – 70’000. Die Freischaffenden geben ausserdem zu 86% an, dass sie fürs Überleben sogenannte Brotjobs brauchen. Hochqualifizierte (die allermeisten mit Masterabschluss) müssen in der Gastronomie, im Verkauf etc. arbeiten, damit sie ihre Rechnungen zahlen können. Das ist Zeit, die in ihrem kreativen Beruf fehlt.

**Freischaffende darstellende Künstler*innen arbeiten im Arbeitsverhältnis, sie werden für künstlerische Produktionen befristet angestellt.

Kann man Ursachen dafür erkennen?

Überrascht haben uns die Angaben zum Anteil der unbezahlten Arbeit in der darstellenden Kunst. Die Hälfte der freischaffenden Schauspieler*innen, Tänzer*innen und Sänger*innen geben an, zwischen 30 und 50% unbezahlte Vor- und Nachbearbeitungszeit zu haben. Man muss kein Zahlenakrobat sein, um zu erkennen, dass Künstler*innen unendlich viel arbeiten und sehr wenig verdienen.

SzeneSchweiz hat mit dem Sozialpartner SBV (Schweizerischer Bühnenverband) einen Gesamtarbeitsvertrag ausgehandelt. Was sind da die Grundlagen und wo gibt es Spielraum oder Verbesserungspotential?

An den Häusern mit Gesamtarbeitsvertrag (GAV) haben Künstler*innen soziale Sicherheit, lange Kündigungsfristen und ein regelmässiges Einkommen. Auch die Freischaffenden, die für Produktionen beigezogen werden, arbeiten befristet unter dem Schutz des GAV.

Die Sozialpartner SBV (Schweizerischer Bühnenverband) und SzeneSchweiz treffen sich jährlich, um paritätisch die Mindestgagen festzulegen. Leider bleiben zu viele Künstler*innen zu lange ohne nennenswerte Lohnkarriere auf der Mindestgage sitzen. Hier sehen wir einen dringenden Handlungsbedarf, den wir zwar bereits besprochen haben, aber wir möchten im Rahmen der Sozialpartnerschaft eine tragende Rolle spielen.

Wie unterscheidet sich die Schweizer Branche von zB USA oder Europa?

Natürlich gibt es europäische Länder, wo Künstler*innen noch mehr leiden als unsere. Während z.B. in den USA Kulturförderung privatisiert ist, hat sich die Schweiz die Kulturförderung sozusagen auf die Fahne geschrieben. Die Filmförderung wird fast ausschliesslich vom Bund gefördert, die GAV-Theaterhäuser haben Subventionsverträge mit Städten resp. Kantonen.

Auch Stiftungen unterstützen Kulturprojekte, u.a. aus der freien Szene. Das viersprachige Land hat eine ganz besondere Verantwortung, die kulturelle Vielfalt der Sprachregionen zu fördern und zu schützen, weshalb Vergleiche mit anderen Ländern immer etwas schwierig sind.

«… von öffentlichen Geldern und vom zahlenden Publikum abhängig»

Am Theater Basel kam es kürzlich zu einer Protestaktion der Unia. SzeneSchweiz war darüber nicht erfreut. Können Sie uns ausführen, warum die Ensembles von Kampfmassnahmen absehen sollten?

Gerade weil die Kultur in der Schweiz institutionalisiert gefördert wird, ist es schwierig, den direkten Arbeitnehmer vs. Arbeitgeber-Kampf zu führen. Die Arbeitgeber sind Kulturinstitutionen, die von öffentlichen Geldern und vom zahlenden Publikum abhängig sind. Die Protestaktionen auf der Bühne des Theater Basel haben zwar kurzfristig höhere Löhne zur Folge gehabt, aber die mittel- bis langfristigen Konsequenzen könnten weniger positiv sein. Das Publikum war zum Teil irritiert und überfordert.

Die Aktionen haben auch rechte, nicht immer kulturfreundliche Parteien auf den Plan gerufen. Unser Land ist bürgerlich bis rechtsbürgerlich regiert, Streiks und Arbeitnehmerproteste sind für solche Kreise des Teufels. Weil SzeneSchweiz Kürzungen von Fördermitteln nicht riskieren will, ziehen wir den sozialpartnerschaftlichen Dialog und Verhandlungen den Streiks vor.

Laut der Umfrage gibt es den Gender-Gap auch bei Darsteller*innen. Können Sie uns etwas über die Gründe dafür sagen?

Ja, auch in der darstellenden Kunst gibt es einen Gender-Gap – vor allem bei den Freischaffenden. Er ist zwar nicht so gross wie in anderen Branchen, aber im mittleren Alterssegment von 30-49 Jahren verdienen 5% Prozent mehr Männer als Frauen CHF 70’000 und mehr. Bei der Altersgruppe 50-65 Jahren liegt der Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen zwischen 5 bis 10%.

In der Schweiz hängt die Kulturfinanzierung sehr von Subventionen ab. Reichen die Gelder nicht oder werden sie falsch verteilt, wenn ganz klar ein grosser Teil der Künstler*innen nicht vom Einkommen leben kann?

Natürlich könnten die Subventionen grundsätzlich höher sein. Aber ich glaube nicht, dass sich an der Prioritätensetzung etwas ändern würde. Das heisst, dass die Künstler*innen stets am Ende der Nahrungskette sind.

Diesen Missstand dürfen wir nicht länger hinnehmen, die künstlerische Arbeit muss unbedingt aufgewertet und im Budget priorisiert werden. Ein sehr aufwändiges und teures Bühnenbild ist sicher schön, aber letztlich sind die Menschen die tragenden Säulen der darstellenden Kunst.

Was sind die nächsten Schritte von SzeneSchweiz, um die Situation in der Branche zu verbessern?

Wir wollen im Bereich der Subventionen die Kulturschaffenden, Theaterhäuser, Veranstalter etc. stärker unterstützen. Ein erster Schritt wird sein, unseren Sozialpartner zu überzeugen, dass SzeneSchweiz bei den Subventionsverträgen mitwirken soll.

«Non possiamo più tollerare questo deplorevole stato di cose!»

La maggior parte degli artisti svizzeri non riesce a vivere della propria professione nonostante la lunga formazione e gli intensi orari di lavoro. Salva Leutenegger, direttrice di ScenaSvizzera, è furiosa ma sta ancora cercando soluzioni amichevoli.

Per ENSEMBLE, ha intervistato Reda El Arbi / Tradotto dalla versione originale tedesca

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Signora Leutenegger, negli Stati Uniti gli attori e le attrici sono in sciopero. Secondo un recente sondaggio di ScenaSvizzera, anche in Svizzera gli attori non se la passano bene dal punto di vista economico. Che cosa ha rivelato il sondaggio?

Il nostro sondaggio sui salari, che abbiamo inviato a tutti i nostri membri freelance e dipendenti fissi , conferma la nostra esperienza. Anche gli artisti dello spettacolo avrebbero motivo di scioperare, anche se qui – a differenza degli Stati Uniti – il finanziamento della cultura è compito dello Stato e dei Cantoni. Quasi la metà dei liberi professionisti** è pagata tra i 18.000 e i 25.000 franchi all’anno.

Questo è più che vergognoso per un Paese ricco. La metà dei dipendenti fissi dei teatri sovvenzionati guadagna 51.000-70.000 franchi. L’86% dei freelance dichiara inoltre di aver bisogno di un lavoro secondario per sopravvivere. Le persone altamente qualificate (la maggior parte con un master) devono lavorare nella ristorazione, nelle vendite, ecc. per poter pagare le bollette. Si tratta di tempo che manca alla loro professione creativa.

**Gli artisti freelance lavorano in un rapporto di lavoro, sono impiegati per produzioni artistiche su base temporanea.

Si possono individuare le cause di questo fenomeno?

Siamo rimasti sorpresi dai dati sulla percentuale di lavoro non retribuito nelle arti dello spettacolo. La metà degli attori, dei ballerini e dei cantanti freelance dichiara di avere tra il 30 e il 50% di tempo pre e post-produzione non retribuito. Non c’è bisogno di essere un esperto di numeri per capire che gli artisti lavorano all’infinito e guadagnano molto poco.

ScenaSvizzera ha negoziato un contratto collettivo di lavoro con il partner sociale SBV (Unione dei Teatri Svizzeri). Quali sono le basi e dove c’è spazio di manovra o potenziale di miglioramento?

Nei teatri con contratto collettivo di lavoro (CCL), gli artisti godono di sicurezza sociale, ci sono lunghi periodi di preavviso per disdire i contratti e ricevono un reddito regolare. Anche i freelance che vengono chiamati per le produzioni, lavorano per un periodo limitato sotto la protezione del CCL.

I partner sociali SBV (Unione dei Teatri Svizzeri) e ScenaSvizzera si incontrano ogni anno per fissare i salari minimi su base paritaria. Purtroppo, troppi artisti si fermano al salario minimo per troppo tempo senza fare carriera. Vediamo l’urgente necessità di un intervento, di cui abbiamo già discusso, ma vorremmo svolgere un ruolo di primo piano nell’ambito del partenariato sociale.

In che modo si differenzia il settore svizzero, ad esempio, da quello statunitense o europeo?

Naturalmente, ci sono Paesi europei in cui gli artisti soffrono ancora più dei nostri. Mentre negli Stati Uniti, ad esempio, la promozione culturale è privatizzata, la Svizzera ha sposato la causa della promozione della cultura, per così dire. La promozione cinematografica è finanziata quasi esclusivamente dalla Confederazione, i Teatri sotto il CCL  hanno contratti di sovvenzione con città e cantoni.

Anche  fondazioni sostengono  progetti culturali, tra cui dalla scena indipendente. Il Paese quadrilingue ha una responsabilità molto particolare nel promuovere e proteggere la diversità culturale delle regioni linguistiche, motivo per cui i confronti con altri Paesi sono sempre un po‘ difficili.

„… dipendente dai fondi pubblici e dal pubblico pagante“.

Recentemente c’è stata un’azione di protesta di Unia al teatro di Basilea.  ScenaSvizzera non ne è stata contenta. Può spiegare perché gli ensemble dovrebbero astenersi dalle misure di lotta?

Proprio perché la cultura in Svizzera è sostenuta in modo istituzionalizzato, è difficile condurre una battaglia diretta tra dipendenti e datori di lavoro. I datori di lavoro sono le istituzioni culturali che dipendono dai fondi pubblici e dal pubblico pagante. Le azioni di protesta sul palcoscenico del Theater Basel possono aver portato a un aumento dei salari nel breve periodo, ma le conseguenze a medio e lungo termine potrebbero essere meno positive. Il pubblico era in parte irritato e sopraffatto.

Le azioni hanno anche portato sulla scena partiti di destra, non sempre favorevoli alla cultura. Il nostro Paese è governato da partiti borghesi o di destra, gli scioperi e le proteste dei lavoratori non sono graditi  in questi ambienti. Poiché ScenaSvizzera non vuole rischiare tagli ai finanziamenti, preferiamo il dialogo sociale e i negoziati agli scioperi.

Secondo l’indagine, il divario di genere esiste anche tra gli artisti. Può dirci qualcosa sulle ragioni di questo fenomeno?

Sì, esiste anche un divario di genere nelle arti dello spettacolo, soprattutto tra i freelance. Non è così grande come in altri settori, ma nella fascia di età media tra i 30 e i 49 anni, il 5% in più di uomini rispetto alle donne guadagna 70.000 franchi svizzeri e oltre. Nella fascia di età 50-65 anni, la differenza di reddito tra uomini e donne è compresa tra il 5 e il 10%.

In Svizzera, il finanziamento della cultura dipende molto dalle sovvenzioni. Il denaro non è sufficiente o è distribuito in modo sbagliato quando è evidente che gran parte degli artisti non può vivere con il proprio reddito?

Naturalmente, in linea di principio, i sussidi potrebbero essere più alti. Ma non credo che le priorità cambierebbero. Ciò significa che gli artisti sono sempre in fondo alla catena alimentare.

Non possiamo più accettare questo stato di cose deplorevole: è assolutamente necessario che il lavoro artistico venga migliorato e inserito nel bilancio come priorità. Una scenografia molto elaborata e costosa è certamente bella, ma alla fine le persone sono i pilastri portanti delle arti dello spettacolo.

Quali sono i prossimi passi di ScenaSvizzera per migliorare la situazione del settore?

Nell’ambito delle sovvenzioni, vogliamo sostenere maggiormente gli operatori culturali, i teatri, gli organizzatori di eventi, ecc. Un primo passo sarà quello di convincere il nostro partner sociale a coinvolgere ScenaSvizzera nei contratti di sovvenzione.

Widerstand gegen den Tod des Musical Theaters Basel

Am 26. April 2022 überraschte die Basler Regierung die Bevölkerung – inklusive die Initianten – mit ihren Plänen, im Musical Theater Basel ein Hallenbad einzurichten und das Musical Theater ersatzlos zu beseitigen. Innerhalb von drei Monaten kamen die nötigen 3’000 Unterschriften für eine Volksabstimmung zustande.

Mit einer Demonstration und einem eigens produzierten Protestsong «Hörsch die Drummle» zogen Mitglieder des Basler Initiativkomitees «Musical Theater lebt!» durch die «Freie Strasse», bevor sie im Rathaushof die Initiative «Für den Erhalt des Musical Theater Basel» mit über 3‘500 Unterschriften der Staatskanzlei übergaben. Begleitet wurden sie dabei mit Gesang und Tanz vom Cast des Musicals «Sister Act», das zurzeit im Musical Theater Basel gastiert, sowie von Vertreterinnen und Vertretern der Musicalschule «Move in Arts» und von Trommlern und Pfeifern, die sich auch für den Erhalt des Kulturhauses einsetzen.

Einzigartig und wichtig für ein vielfältiges Kulturangebot im Kanton Basel-Stadt

Heute setzen sich über 600 Persönlichkeiten aus Kultur, Sport, Wirtschaft und Politik dafür ein, dass das Musical Theater Basel als Kultur- und Begegnungsstätte erhalten bleibt und nicht in ein 50-Meter-Sportschwimmbecken umgewandelt wird. Für sie ist klar: Das Musical Theater Basel ist mit seiner Ausstattung in Basel-Stadt und in der Umgebung einmalig. Bühnenturm und Schnürboden, die hervorragende Akustik, die Grösse mit 1’500 Plätzen, die komfortablen Sitze mit bester Sicht auf die Bühne und die Belichtungs- und Ton-Infrastruktur gibt es in dieser Kombination nirgendwo. Für klassische Musical gäbe es keine Ausweichmöglichkeiten ohne massive Mehrkosten für die Veranstalterinnen und Veranstalter. Die Zerstörung des Theaters wäre ein grosser Verlust für den Kanton Basel-Stadt, der sich in seinem aktuellen Kulturleitbild vom 6. Juli 2020 dazu bekennt, dass ein vielfältiges Kulturangebot wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der pluralistischen Gesellschaft ist.

Ökologische Fehlplanung

Das Unterstützungskomitee spricht sich nicht grundsätzlich gegen das Sport-Schwimmbecken aus. Es ist allerdings der Meinung, dass das 50-Meter-Sportschwimmbecken im Musical Theater Basel eine ökologische Fehlplanung und das Schwimmbecken in Kombination mit einer Eishalle umweltverträglicher wäre. Zudem würde es höchste Synergien betreffend Energieverbrauch generieren, denn mit der Abwärme der Eishalle liesse sich ein Hallenbad wärmetechnisch betreiben. Das Komitee fordert die Regierung Basel-Stadt mit der Initiative dazu auf, Kultur nicht gegen Sport auszuspielen und für das 50-Meter-Sportschwimmbecken schnellstmöglich einen alternativen und sinnvolleren Standort zu suchen.

Wertschöpfung weit über den Kulturbereich hinaus

Im Gegensatz zur sogenannten «Hochkultur» war der Betrieb im Musical Theater Basel seit Anbeginn selbstfinanziert und erhielt keine Subventionen. «Das Musical Theater Basel ist und war nicht nur Spielstätte für Musicals, sondern auch ein Ort für viele weitere Veranstaltungen, wie z.B. Konzerte jeglicher Stilrichtungen, Comedy, Tanz oder Fasnachtsveranstaltungen wie das Drummeli», erläutert Toni Kleimann, Initiant des Komitees. «Eine prozentuale Belegung und Auslastung muss deshalb auch in absoluten Zahlen betrachtet werden. Mit rund 150’000 jährlichen Besucherinnen und Besuchern generiert das Musical Theater eine Wertschöpfung weit über den Kulturbereich hinaus, z.B. auch in der Gastronomie und Hotellerie. Mit einem qualitativ hochwertigen Programm erfüllt es zudem auch ein wichtiges Standort-Ziel, die «Attraktivität und Wahrnehmung Basels als nationale und internationale Musikstadt» weiter zu erhöhen», ergänzt Tamara Alù, Mitglied des Initiativkomitees.

Grosser Zuspruch auf den Strassen, breite Unterstützung im Komitee

Der Zuspruch auf den Strassen beim Sammeln der Unterschriften war gross, die Leute standen zeitweise sogar Schlange, um die Initiative zu unterschreiben. Auch die Unterstützung aus allen gesellschaftlichen Strömungen zeigt, dass auch diese Kulturstätte zu Basel gehören soll. Dieses Theater ist eines der modernsten in Europa und geniesst eine Ausstrahlung weit über die Grenzen hinaus. «Wir sagen klar JA zu einer lebendigen Kulturlandschaft Basel, JA zum Erhalt einer wichtigen und einzigartigen Kulturstätte und JA zu einem 50-Meter-Sportschwimmbecken – aber nicht auf Kosten der Kultur, für welche sich seit Jahren viele Künstler und Künstlerinnen, Veranstaltende und auch das Publikum engagiert haben», zeigt sich Initiant Toni Kleimann entschlossen. «Entgegen den Falschaussagen von Regierungsrat Conradin Cramer hätte das bisherige Management Freddy Burger gerne weitergemacht. Ich hoffe nun, dass die Bevölkerung die Unterstützung des Musical Theaters Basel auch an der Urne bestätigt und uns das Musical Theater Basel erhalten bleibt», so Kleimann weiter.

Lohnumfrage: «Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel»

Die Lohnumfrage von SzeneSchweiz bringt Erschütterndes ans Licht: Trotz langer Ausbildung, intensiver Arbeitszeit und hohem sozialen Verzicht reicht die Entlöhnung für viele nicht zum Leben. Eine Familiengründung gilt als Armutsrisiko.

«Ihr macht das ja, weil es euch Spass macht!», müssen sich viele darstellende Profi-Künstler*innen anhören, wenn sie sich um ein besseres Arbeitsverhältnis bemühen. Diese Sichtweise ist nicht nur romantisierend, sie ist, angesichts der anstrengenden Arbeit, der langen Ausbildung und der herrschenden Konkurrenz, ein Hohn.

86 Prozent der Freischaffenden können nicht von ihrem Einkommen leben und sind auf einen Brotjob nebenbei angewiesen, wie die Umfrage 2023 von SzeneSchweiz zeigt.  Bei den Festangestellten geben 55 Prozent an, damit ihren Lebensunterhalt nicht bestreiten zu können. Bei professionellen Darsteller*innen und Tänzer*innen in der Schweiz ist also prekäre Arbeit, die nicht zum Leben reicht, die Regel, nicht die Ausnahme.

Bereits 2021 ergab eine Umfrage des Schwesternverbandes SSVF (Schweizer Syndikat Film und Video, der Verband der Schauspieler*innen), dass das Armutsrisiko unter ihren Mitgliedern im Vergleich zur restlichen Bevölkerung um einiges höher ist. Bei der aktuellen SzeneSchweiz-Umfrage stellt sich die Situation noch angespannter dar.

 

Der Anteil unbezahlter Arbeit ist höher als in jedem anderen Beruf.

Lohnverhandlungen? Zu gefährlich.

Der normale Arbeitnehmer würde wohl davon ausgehen, dass man einen Job einfach nicht annimmt, wenn das Salär nicht zum Leben reicht. Oder man würde einfach mehr Lohn fordern. Darstellende Künstler*innen sind aber mit ganz anderen Voraussetzungen konfrontiert: Nach einem drei- bis vierjährigen Studium finden sich die Künstler*innen in einem hoch kompetetiven Arbeitsumfeld wieder, das ihnen kaum Grundlagen zum Überleben bietet.

So fürchten sich bei den Festangestellten knapp 60 Prozent vor dem Schritt zu einer höheren Lohnforderung, bei den Freischaffenden sind es sogar 74 Prozent. In der Branche herrscht eine «Friss oder stirb»-Atmosphäre, da Produktionen und Bühnen einfach auf andere Künstler*innen ausweichen können. Hier spielt nicht der Markt, hier spielt die Willkür.

Und mit Alter und Erfahrung wird es nicht besser. Zwar hat SzeneSchweiz mit dem Sozialpartner Schweizer Bühnenverband SBV einen Mindestlohn aushandeln können, aber die Progression per Anstellungsjahr und Alter ist völlig willkürlich den einzelnen Häusern überlassen und gilt nur für die Bühnen und Produktionen, die Mitglied des Bühnenverbandes sind.

Und hier sind die Frauen zusätzlich benachteiligt: Laut Befragten haben 54 Prozent der (festangestellten) Frauen zwischen 2018 und 2022  keine Lohnerhöhung bekommen. Bei den Männern sind es immerhin noch 50 Prozent.

Familiengründung als Armutsrisiko

Ab einem gewissen Alter stellt sich die Familienfrage. Für viele Frauen ist das der Punkt, an dem sie aus dem Beruf aussteigen müssen. Reicht die Bezahlung schon für den normalen Lebensunterhalt oft nicht aus, wiegt bei einer Familiengründung die terminliche Belastung und die geleistete unbezahlte Arbeit (Texte lernen, Einarbeitung, Fitness) noch schwerer.

Das Zeitbudget wird ausgereizt, aber nicht finanziell abgegolten. In den darstellenden Künsten sind Kinder ein Armutsrisiko. So etwas kennt man sonst nur aus weniger entwickelten Ländern.

Faire Verteilung von Geldern

Viele Künstler*innen in der Branche haben genug vor der ständigen Angst, dass die nächste Rechnung den Schritt in die Armut bedeuten könnte. In den USA streikt die Schauspieler-Gewerkschaft SAG-AFTRA, was Tänzer*innen und Schauspieler*innen ermutigt, sich auch für bessere Arbeitsbedingungen, und damit einhergehende Bezahlung, zu engagieren. Nur ist die Situation in der Schweiz viel komplizierter. Die Bühnen und die Filmproduzenten sind nicht nur Sozialpartner bei den Lohnverhandlungen, sie sind auch gemeinsam abhängig von Subventionen und Geldern. Egal ob von Stadt, Kanton oder Bund.

Da liegt das Problem. Und hier kann SzeneSchweiz auch ansetzen: Die Bühnen und Produktionen können die Subventionen nach Erhalt freihändig inhouse verteilen. Das führt zu absurden Situationen, in denen grosse Regisseure und Namen die Hälfte der erhaltenen (Lohn-)Gelder einsacken, während das Ensemble, die Crew nicht genug hat, um sich ein Leben zu leisten. Dies ist möglich, weil die Politik keine Transparenz für den Einsatz der erhaltenen Unterstützung einfordert, und weil die Künster*innen, respektive deren Vertreterin SzeneSchweiz, keinen Sitz am Verhandlungstisch haben.

Wir fordern Teilnahme an den Subventionsverhandlungen, Mitsprache bei der Verteilung von Geldern und, zuallererst, Transparenz beim Einsatz der Gelder aus öffentlicher Hand. Dann kann der Kuchen neu verteilt werden.

Hier zum PDF-Download: Umfrage Löhne und Gagen in der Schweiz 2023_(28_7_23)