Bester Schweizer Kinostart seit der Pandemie

Streamingdienste, Pandemie, Kinoschliessungen, Untergang des Kosmos – die Schweizer Filmszene war die letzten Jahre mit einigen Herausforderungen konfrontiert. Mit dem Schweizer Film «Bon Schuur Ticino» scheint ein Gegentrend einzusetzen.

Seit Donnerstag läuft Peter Luisis Komödie offiziell im Kino. Die ersten Besucherzahlen sind bemerkenswert. Die Startzahlen sind die besten seit kurz vor der Pandemie, explizit seit dem Grosserfolg Platzspitzbaby (Januar 2020). Am ersten Montag nach Kinostart steht «Bon Schuur Ticino» bei einem nationalen Besuchertotal von 22’021 Kinobesucher:innen (inkl. Vorpremieren).

Peter Luisi: «Kein Schweizer Film hat seit 2020 mehr Besucher:innen nach dem ‘opening weekend’ verbuchen können. Das ist nicht nur für unser Team eine fantastische Nachricht, sondern für die gesamte Kinobranche.»

Abzuwarten bleibt, ob eine Filmschwalbe schon den nächsten Kinosommer macht. Mit dem neuen Streaming-Gesetz 2024 könnte sich wenigstens auf der Produktionsseite etwas verbessern: Netflix, Disney und Co sind ab nächstem Jahr verpflichtet, einen Teil ihres Umsatzes in nationale Produktionen zu investieren.

«Theater scheint sicherer als Film und Fernsehen»

Patrick Karpiczenko, Autor, Regisseur und Schweizer Film-KI-Pionier, sieht die Chancen von künstlicher Intelligenz, aber auch die Veränderungen in Kunst und Kultur. Sein Fazit: „Macht keine schlechte Kunst!“

Für ENSEMBLE interviewte Reda El Arbi

Karpi, gibts in Zukunft eine App, auf der wir uns beliebig Schauspieler*innen herunterladen und dann mit einer KI einen Film zusammenstellen lassen können?

Natürlich. Und das ist erst der Anfang. Nicht nur wird es Apps geben, die auf Knopfdruck ganze Spielfilme erstellen, es wird auch ohne Knopfdruck passieren. Denkbar sind Fernsehsender, die automatisch merken, wenn sich einzelne Zuschauer zu langweilen beginnen – das Programm wird dann in Echtzeit umgestaltet. Genauso wie ich die Gruselgeschichten, die ich meiner Tochter erzähle, spontan ihren Launen und Interessen anpasse, so wird auch die Unterhaltung der Zukunft spontan auf jedes Anzeichen von Langeweile oder Verstörung reagieren.

Aber es geht noch weiter. Auch bestehende Filme können „on the fly“ umgeschrieben werden. Wer keine tragischen Schlüsse mag, dem verpasst die KI spontan ein Happy End – dann geht die Titanic am Schluss halt nicht unter. Und Kate und Leo heiraten.

Die Technologie dafür ist schon jetzt fast da. Einzig ungeklärt ist die Rechtesituation von Schauspieler:innen und bestehenden Filmwerken. Aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese Hindernisse beseitigt werden. Wo ein Business-Modell ist, ist auch ein Weg.

In den USA haben die Schauspieler*innen und die Autor*innen gestreikt, weil die Angst umgeht, durch künstliche Intelligenz ersetzt zu werden. Ist das Szenario realistisch? Müssen Schauspieler*innen Angst haben, ihr Gesicht und ihre Identität könnten geklaut oder überzeugend kopiert werden?

Jaein. Im Moment schon noch, aber eher, weil die Technologie so rasant fortschreitet und in Sachen Urheberrechte noch wilder Westen herrscht. In Deutschland organisieren sich die Synchronsprecher:innen bereits für solche Szenarien.

Ich bin zuversichtlich, dass auch hier bald Richtlinien und Geschäftsmodelle entstehen. Problematisch wär nur, wenn diese Geschäftsmodelle noch mehr auf Ausbeutung bauen, als die bestehenden. Ein Spotify-artiges Geschäftsmodell für Gesichter und Stimmen von Schauspieler:innen wär nicht wünschenswert.

Du hast ein Projekt des SRF verlassen, bei dem an kreativen Prozessen mit KI herumgebastelt wurde. Wolltest du die KI, die in Zukunft deinen Job macht, nicht ausbilden?

Das Projekt habe ich aus ganz profanen Gründen verlassen – und nicht, weil ich Angst hatte, dass mein Job in Zukunft von einer KI gemacht werden kann. Im Gegenteil, ich arbeite seit Jahrzehnten daran, mich obsolet zu machen – bisher ist es mir nicht geglückt.

Wo steht die Schweizer Filmlandschaft in Bezug auf künstliche Intelligenz? Hinken wir wie immer zehn Jahre hinterher?

Leider ja. Von ein paar Nerds und Nerdetten mal abgesehen, treffe ich auf sehr viele Schlafmützen. Auch die Förderinstanzen schlummern friedlich.

Du lebst von deiner Kreativität. Denkst du, dass künstliche Intelligenz diesen eher chaotischen, intuitiven Prozess irgendwann wirklich selbst machen kann?

Irgendwann schon, ja. Aber das ist nicht weiter schlimm, vorausgesetzt wir schaffen es bis dahin, die wirtschaftliche Komponente von der kreativen zu lösen. Utopie ist für mich, wenn wir alle arbeiten können, aber nicht müssen. Und wenn alle Künstler:innen sein können – ohne finanziellen Druck.

Was würdest du Darstellenden Künstler*innen empfehlen, um auf die Zukunft vorbereitet zu sein? Ausbildung? Jobwechsel? Nur noch Theater?

Schwierig. Lapidar gesagt würde ich dem Nachwuchs raten, keine schlechte Kunst zu machen, weil die am schnellsten obsolet wird. Je spezifischer, persönlicher, gewissenhafter jemand arbeitet, umso mehr sehe ich dafür Bedarf. Das „Wieso“ und „Warum“ wird in Zukunft wichtiger als das „Was“. Auch das Prädikat „hübsch“ wird durch KIs komplett entwertet – was ich grundsätzlich begrüsse.

Und ja, Theater scheint sicherer zu sein als Film und Fernsehen. Ich persönlich schicke meine Tochter in den Zirkuskurs. Der Beruf der Zirkusartistin ist „future proof“.

Und zum Schluss: Denkst du, dass KI irgendwann mal selbstbewusst und empfindungsfähig wird und die Weltherrschaft an sich reisst

Selbstbewusst und empfindungsfähig auf jeden Fall. Das kommt schon bald. Auch das mit der Weltherrschaft ist möglich, aber im Moment noch eher ein Hirngespinst. Ich mach mir weniger Sorgen darüber, was KIs alleine anrichten können, sondern für was sie von Menschen instrumentalisiert werden können. Wenn Konzerne dank KI jeden Bereich meiner Privatsphäre monetarisieren. Oder wenn autokratische Staaten mit Hilfe von KI den „perfekten“ Überwachungsstaat bauen um ihre Macht zu zementieren – das macht mir Sorgen. Die Roboterherrschaft wirkt dagegen noch zahm.

Patrick Karpiczenko,  in Bern geboren,  freischaffender Autor und Regisseur für Film, Fernsehen, Theater und Werbung (Regie und Konzept u.a. für Migros, SBB, Swisscom, SRF, Schweiz Tourismus, Greenpeace, PostFinance). Preisträger von ein paar nationalen und internationalen Filmpreisen.  Showrunner, Miterfinder und Sidekick der SRF Late-Night-Show «Deville» (2016 – 2020).

ScenaSvizzera setzt auf Stärkung von Sichtbarkeit

Seit mitte September gibt es ScenaSvizzera NEU auf Instagram und Facebook – folgen und teilen erwünscht! Es fanden ausserdem verschiedene Treffen und Gespräche statt, die die Vernetzung in der italienischen Schweiz fördern, und – es geht vorwärts!

Es gibt für die Sektion Tessin Hoffnungen auf einen konstruktiven Dialog mit dem Departement für Bildung, Kultur und Sport seit die Staatsrätin Marina Carobbio Guscetti die neue Direktorin ist. Sie zeigt sich sehr interessiert an der Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der sozialen Sicherheit. Ein weiterer Austausch hat mit der Ticino Film Commission begonnen, es geht darum, dass die Schauspieler*innen der italienischen Schweiz bekannt gemacht und vermehrt für Filmproduktionen gebucht werden. Dafür hat eine persönliche Kontaktaufnahme mit dem Amt für kulturelle Entwicklung Lugano stattgefunden. Es ist generell sehr wichtig, an einer stärkeren Sichtbarkeit von ScenaSvizzera zu arbeiten, sei es durch die Werbekampagne auf Social Media, oder Kontaktaufnahmen mit den Kulturabteilungen der Gemeinden oder durch ein Event wie „Carriera in movimento“ an einem Prestige-Ort wie dem LAC Lugano, welches eine gute Reichweite in den Medien hat und auch ausgestrahlt wurde in den Abendnachrichten vom TV Sender TeleTicino.

Am 2.Oktober hat sich ScenaSvizzera mit Laura Brenni vom Amt „Sviluppo culturale“ Lugano getroffen, um den Verband SzeneSchweiz und seine Aktivitäten vorzustellen, insbesondere die Sektion italienische Schweiz. Nächstes Jahr bietet das Amt Fortbildungsaktivitäten (Workshops) für Kulturschaffende in Lugano an. Laura Brenni war bereit, unsere Mitglieder zu treffen um Fragen zu beantworten über Projekteingabe und Budgetierung. Das Amt für kulturelle Entwicklung unterstützt die Kulturindustrie und professionelle Kulturschaffende, die in der Region Lugano tätig sind, und fördert ehrenamtliche Tätigkeiten und kulturelle Vereinigungen. Es ermutigt zur Schaffung von Netzwerken, indem es die Verbesserung der Qualität des kulturellen Angebots anregt.

Am 24.Oktober fand ein Treffen mit der Staatsrätin Marina Carobbio Guscetti, der Direktorin der Abteilung für Kultur und universitäre Studien Raffaella Castagnola Rossini und Paola Costantini, Chefin vom Büro für Kulturförderung, statt. Mit dabei Salva Leutenegger, Geschäftsleitung des Verbands SzeneSchweiz, und Matthias Albold, Präsident SzeneSchweiz, die die Staatsrätin beeindruckt haben mit ihren Erklärungen über GAV und soziale Sicherheit. Die Strukturen und die Arbeit von SzeneSchweiz wurden vorgestellt, und die Sektion italienische Schweiz wird den Kontakt und den Austausch mit dem DECS intensivieren. Es besteht die Hoffnung auf einen weiterführenden Austausch mit Marina Carobbio und Leutenegger und Albold in Bezug auf Verbesserung der Arbeitsbedingungen und soziale Sicherheit.

Am 25. Oktober fand ein Treffen mit der Ticino Film Commission statt, Aglaja Amadò und Igor Mamlenkov haben als Delegierte von SzeneSchweiz teilgenommen. Es wurde eine Zusammenarbeit beschlossen. Als nächstes wird ein Treffen organisiert mit den Filmproduzenten und den Schauspieler/innen von ScenaSvizzera.

Am 28. Oktober hat ScenaSvizzera, das SSUDK Transition Centre und das LAC eine Diskussion zum Thema „Carriera in movimento…“ veranstaltet, im Gespräch mit der Regisseurin Laura Kaehr und dem SSUDK-Direktor Oliver Dähler und dem besonderen Gast Giulia Tonelli, Solistin Ballett Zürich. TeleTicino hat dazu einen sehr schönen Beitrag mit einem Interview mit Laura Kaehr in den Abendnachrichten vom 28.10.2023 gesendet.Hier der Link (ab 15 Minuten 27 Sek.)

 

Tanz der Skelette

Corinne setzt sich immer mit den zukünftigen Möglichkeiten des Berufs auseinander. Einige davon haben mit neuer Technologie zu tun. So auch das heutige Thema: Motion Capture.

Ich stelle immer wieder Figuren dar, die sich nicht klassisch auf einer Bühne oder im Film ansehen lassen . Den Charakteren, denen ich Leben einhauche, begegnet die Zuschauerin in einer Virtuellen Realität, auf dem Computer oder in einer VR Brille. Oder sie spielt ein Videospiel und steuert die von mir verkörperte Figur durch ein Terrain und löst Rätsel.

Ob ich auf der Bühne spiele, vor der Kamera oder für Motion Capture: Immer werden meine Bewegungen registriert. Auf der Bühne von den Menschen mit ihren Körpern (Augen, Ohren, Haut, Herzen), beim Film durch die Kamera und bei MoCap durch Sensoren, die an meinem Körper angebracht sind.

Ich bewege mich also. Ich bewege mich auf einer Bühne oder auf einem Filmset. Ich bewege die Fleischsehnen in meinem Fleischhaus und die Fleischgliedmassen bewegen sich mit. Dahin, wo ich sie haben möchte. So schnell oder langsam oder verzögert oder beschleunigt, wie die Bewegung sein soll. Ich bin Darstellende Künstler*in, trainiert, diese Bewegungen zu vollziehen und auf eine Korrektur von Aussen zu reagieren: “10% dringlicher”, “mit mehr Verantwortungslosigkeit dem Gegenstand gegenüber” oder “die Wut macht dich noch träger”. Ich passe meine Bewegungen an – so, dass sie eine Geschichte erzählen können.

Mein Körper als Instrument. Meine Bewegungen als Klänge dieses Instruments. Mata Hari sagte: “Der Tanz ist ein Gedicht und jede seiner Bewegungen ein Wort.” Ich liebe es, mit meinem Körper Musik zu machen – oder Poesie. Ihn durch verschiedene Musikstile und Genres hindurch zu bewegen, mal etwas poppiger, mal ernst und dramatisch, mal fast existenziell nah, mal wieder leicht und verspielt. Die Qualität meiner Bewegungen hängt davon ab, wie verfügbar ich bin. Was ich zulasse und was ich “durch mich hindurch gehen” lassen kann, um es dann zu spiegeln, das Innere nach Aussen zu kehren, zu zeigen, zu re-präsentieren, was da drin vor sich geht. Durchlässig sein, transparent.

Kann ich ähnlich transparent sein während unterschiedlichen Arbeitsbedingungen? Ist es anders, für Theater zu spielen als für eine Technologie, die “nur” dreidimensionale Koordinaten aufnimmt? Ja! Und nein.

Tanz der Skelette

Mit der Motion Capture-Technologie werden meine Bewegungen “getrackt”, also aufgenommen. Es gibt verschiedene Systeme, eines davon, das optische, funktioniert so: Spezielle Kameras schiessen ein Infrarot-Licht auf mich hinab. Ich trage einen Anzug, der hauteng auf meinem Körper liegt. Auf diesem Anzug sind Marker befestigt. Diese reflektieren das Infrarot-Licht der Kameras. Die Reflexion gibt der dahinterliegenden Software die Information, an welchem Ort sich dieser Marker befindet, zum Beispiel auf meinem Ellbogen oder meinem Bein oder Kopf.

Drei Kameras und sichtbare Punkte braucht es für die Koordinate im Raum für einen Marker – es werden üblicherweise zwischen 30 und 70 Marker an meinem Körper angebracht. Diese Markierungen werden in der Software und dank einer geübten Motion Capture-Person für die Aufnahmen so angeordnet, dass sie einem menschlichen Skelett entsprechen.

Wenn ich also mit dieser Technologie spiele, muss ich wissen: was ich bewege, ist nicht meine Haut, nicht mein Fleisch, nicht meine Wimpern und Lippen und Haare – es sind meine Knochen. Die Gelenke und das Skelett werden nachvollziehbar verfolgt mit den Markierungen. Auf diese Skelett-Bewegungen wird der digitale 3D Körper gelegt.

Je nachdem, wie ich mich bewegt habe, passt das zu dem ausgewählten 3D Mesh (der digitalen Haut) oder eher nicht. Dann passe ich an und erprobe mit der 3D Figur, wie es ist, mit diesem Körper zu gehen: “I am taking the character for a walk.” Ich spaziere mit meiner Figur, ich renne und drehe mich, sprinte, schleiche und stolziere. Welcher Gang passt wohl am besten?

Character-Work mal anders: Ich betrachte dabei die digitale Figur auf einem Bildschirm – oder vertraue der Animationsfachperson, der Regie oder der Person, welche die Daten aufnimmt, ob es wahrhaftig wirkt in 3D. Eitelkeit hat keinen Platz, denn es geht nicht darum, wie ich aussehe, nur, wie die virtuelle Figur aussieht und ob wir ihr glauben, was sie tut.

Schauspiel mit der Motion Capture Technologie ist für mich eine Art, die volle Transparenz der darstellerischen Kunst herzustellen. Es ist ein interessanter Zwischen-Zustand: Ich bin gleichzeitig wahnsinnig unsichtbar als Darsteller*in – es geht nie um mein Gesicht oder wie mein Körper in echt aussieht – und unvergleichbar sichtbar: Jede meiner nervlichen Zuckungen wird registriert, jede Unsicherheit, Gedanken statt Handlungen.

Alles überträgt sich auf das Skelett. Beim Schauspiel mit der Motion Capture Technologie erzählen die Knochen die Wahrheit.

Corinne Soland schreibt im ENSEMBLE zum Leben in einer als Darsteller*in im 21. Jahrhundert. Corinne spielt “Anna” in Neumatt, “Isabelle” in Monsieur Claude und seine Töchter (Bernhard Theater), “Emma” im VR Game Amazing Monster! und spricht als “Jimmy” und “Dimitri” im Guetnachtgschichtli. Corinne lebt in Basel und unterrichtet Motion Capture Schauspiel an interessierte Spielende.

Selbstregulierung und Ausnahmezustand am Set – Casting Schweiz

Bei Castings hierzulande handelt es sich fast ausschliesslich um Schweizer Filmproduktionen, – produzent*innen, Regieleute und Schauspieler*innen, Co-Produktionen mit dem Ausland erfolgen meist im Auftrag von Schweizer Produktionen. Im Gespräch mit Corinna Glaus, erfahrene und schweizweit bekannte Mitinhaberin von Glaus & Gut Casting, zeigt sich, wie sensibel der Prozess ihrer Arbeit ist. Szenen müssen im Vorfeld besprochen und vereinbart werden, damit am Set möglichst keine Grenzverletzungen geschehen.

Vorweg – der respektvolle Umgang am Set funktioniere in der Schweizer Filmindustrie relativ gut – «es findet sogar eine Art Selbstregulierung statt, da die Produktionen durch Fehler ihre Reputation verlieren können. Bei grösseren Ländern braucht es dafür strengere Vorgaben.», meint Glaus. Sie und ihre Kolleg*innen sind bei den Castings grösstenteils anwesend und können so die Situation steuern, respektive kontrollieren. «Es handelt sich bei Casting-Prozessen grundsätzlich um eine grosse Vertrauensangelegenheit, im Vorfeld wird mit der Regie besprochen, was während den Casting-Runden ausprobiert und welche Szenen geprobt werden – je genauer diese Zielsetzung, desto besser kann das Casting von der Agentur geplant und geleitet werden.», ist Glaus überzeugt. Liebe, Sexualität und Erotik oder Gewalt – all diese zugespitzten Lebensmomente kommen in Drehbüchern vor und sind ausschlaggebend für die Entwicklung der Figuren. Diese werden in einer ersten Runde möglichst genau definiert. Emotional aufgeladene, intimen wie auch heikle Szenen sind da noch gar nicht relevant.

Vorweg – der respektvolle Umgang am Set funktioniere in der Schweizer Filmindustrie relativ gut – «es findet sogar eine Art Selbstregulierung statt, da die Produktionen durch Fehler ihre Reputation verlieren können.

Corinna Glaus, Mitinhaberin von Glaus & Gut Casting

Im Vorfeld Grenzen setzen

Bei einer extremen und affektiven Szene wie einem Mord oder einer Vergewaltigung, gibt es immer eine ausschlaggebende Vorgeschichte – das meiste entwickelt sich aus etwas heraus. Zuerst müsse der Charakter und das passende Umfeld erarbeitet werden, um einen überzeugenden Plot zu generieren – ein sensibler Prozess zwischen Regie und Schauspieler*in. In der Schweizer Produktion «Earlybirds», so Glaus, wurden gewalttätige Stunt-Szenen zuerst technisch geprobt. Dies sei sehr heftig für die Schauspieler*in – man müsse sich darüber im Klaren sein, welche expliziten Inhalte gezeigt werden, um emotional dahinterstehen zu können. «Dazu gehört auch die Möglichkeit, klare Grenzen zu setzen, beispielsweise ein Körperteil nicht zu zeigen», betont Glaus. Es gebe aber auch nicht explizit-intime Szenen mit einer grossen subtilen Wirkung, «ich denke dabei an eine Liebeszene, bei der sich zwei Personen mit einer grossen Intensität einfach nur betrachten». Solche Momente entstehen zwischen den Schauspieler*innen, da sind Regie und Caster*innen schon beinahe störend, jedoch im Vorfeld wichtig, um die Basis zu schaffen, damit so eine Szene überhaupt entstehen kann. «Alles andere ist blosser Stress, Überforderung und nicht aussagekräftig». Auch sei es wichtig, bereits während dem Casting alle Themen anzusprechen oder schriftlich abzusprechen – nie erst am Set, weil man da immer in einer schlechteren Position sei. «Schauspieler*innen ohne Agentur müssen die Gewissheit haben, dass sie mit Regie und Produktion ein Vertrauensverhältnis aufbauen und sie konkret in die Umsetzung einbezogen werden.»

Es gebe aber auch nicht explizit-intime Szenen mit einer grossen subtilen Wirkung, «ich denke dabei an eine Liebeszene, bei der sich zwei Personen mit einer grossen Intensität einfach nur betrachten»

Intimität klären – Intimacy-Coaches als Sprachrohr

In Spielfilmen werde der Plot jeweils hergestellt, «das Handwerk der Filmenden ist es, so gut zu faken, dass alles glaubhaft erscheint. Dabei ist Sexualität ein prädestiniertes Thema, dass jeweils sehr individuell umgesetzt wird. Seitens Regie führt das auch zu Überforderung – dabei ist es nicht zielführend, eine Sexszene ‘dokumentarisch’ zu filmen, und zu glauben, sie sei deshalb berührender, krasser, glaubhafter oder natürlicher.» Die Produktion «99 Moons», die 2022 erschienen ist, handelt von einer heftigen Beziehung, die sich vor allem über Szenen mit klaren sexuellen Handlungen definiert. Beim gemischten Cast von Laien und Profis war ein Intimacy-Coach anwesend, um den Ablauf zu leiten – «quasi ein*e Anwält*in für die Schauspielenden», erklärt Glaus. Bis ins Detail wird das Vorgehen gemeinsam erarbeitet, «der Intimacy-Coach ist wichtiger Aspekt der Sprache der beiden Akteur*innen, Im Casting-Prozess ist dies wichtiger als die Szenen selbst.» Grenzverletzungen können also insbesondere im Vorfeld vermieden werden. Dies zeigt Wirkung – noch bis in die 90er Jahre wurde am Set relativ unbedacht agiert, traumatische Situationen, teils ohne böse Absicht, seien an der Tagesordnung gewesen. Die Produktion war «wie eine grosse Maschine, die laufen musste» – sich dagegenzustellen barg die Gerfahr, diskreditiert zu werden. «Das waren heftige Zustände und darin liegt der Ursprung der Me too-Bewegung. Seitdem ist es Produzent*innen nicht mehr möglich, Übergriffe unter dem Deckmantel von künstlerischer Tätigkeit zu vertuschen», zeigt sich Glaus erleichtert. Doch auch heute noch ist es wichtig, für das Wohlbefinden einzustehen und im Falle von Unsicherheit die Agentur stellvertretend handeln zu lassen und einen Verband wie SzeneSchweiz darauf anzusprechen.

Seitens Regie führt das auch zu Überforderung – dabei ist es nicht zielführend, eine Sexszene ‘dokumentarisch’ zu filmen, und zu glauben, sie sei deshalb berührender, krasser, glaubhafter oder natürlicher.»

Weiter gebe es auch Produktionen ohne Caster*innen, die für das Auftreten von Red Flags prädestiniert seien. In Seminaren und Workshops betont Glaus «als Schauspieler*in ist man selbst verantwortlich, und muss klären, mit welcher Art Produktion man es zu tun hat.» Dasselbe gelte für E-Castings mit sogenanntem «Self-Taping» – zwar ein praktikables Vorgehen – aber auch dort müsse besondere Vorsicht gewahrt werden. Das Credo an sich selbst laute: «Ich zeige mich kritisch, mit einer Wachheit und Reife.» Das sei, gemäss Glaus, längst nicht allen Schauspieler*innen gegeben und müsse trainiert werden.

«Filme sind immer ein Spiegel der Realität, die Auswahl von Schauspielenden an Castings sollten keiner Alibi-Übung gleichkommen, die sich auf mehr Diversität beruft.»

Diversität vs. schauspielerische Qualität

Im Hinblick auf Diversität am Set herrscht eine eigene Dynamik bei der Wahl der Besetzungen. «Filme sind immer ein Spiegel der Realität, die Auswahl von Schauspielenden an Castings sollten keiner Alibi-Übung gleichkommen, die sich auf mehr Diversität beruft.» Die Schwierigkeit bestehe darin, die Rollen angemessen zu verteilen, im Hinblick auf kulturelle Herkunft wie auch andere wichtige Charakteristiken einer Person und der zu vergebenden Rolle. «Letztendlich brauchen wir aber Besetzungen, die der Rolle gerecht werden. Das kann unterschiedliches bedeuten – wir Caster*innen stehen am Ende der Kette und müssen bei bereits bestehenden Filmprojekten überzeugende Schauspieler*innen finden.», sagt Glaus. Es gebe Richtlinien vom Bundesamt für Kultur als auch bei Fernsehredaktionen, die Diversität in jedem Bereich einfordern – dies wird sich zukünftig noch mehr etablieren auf allen Ebenen, damit mehr Schauspielende den Mut haben sich zu outen und für mehr Sichtbarkeit sorgen. «In der Filmindustrie gibt es aber diesen verzögerten Rhythmus, da Filme sich immer an der Gesellschaft orientieren», erklärt Glaus. In Bezug auf Minoritäten müsse teils in ganz Europa gecastet werden, um passende Besetzungen zu finden. Es stelle sich durchaus die Frage nach der Gleichbehandlung von Schauspielenden, jedoch gehe es primär um die eingeforderte schauspielerische Qualität.

„Die Gefahr einer schlechten Besetzung ist in solch spezifischen Fällen sehr hoch, was zu einem Rückfall in Sachen Respekt, beziehungsweise einer eventuellen Stigmatisierung der Rolle als auch der Person dahinter führen kann“

Fremde Sprachen und Beeinträchtigung als Herausforderungen 

Auch die Besetzung im Film «Semret» aus dem Jahr 2022 war eine Herausforderung für Glaus und ihre Agentur. Es geht um eine aus ihrem Heimatland Eritrea geflüchteten Frau und ihre Tochter. Dafür musste eine Schauspielerin gefunden werden, die Tigrinya spricht – «was eigentlich unmöglich ist. Wir haben dann eine passende Besetzung aus England gefunden, primär eine Musikerin. Die Gefahr einer schlechten Besetzung ist in solch spezifischen Fällen sehr hoch, was zu einem Rückfall in Sachen Respekt, beziehungsweise einer eventuellen Stigmatisierung der Rolle als auch der Person dahinter führen kann» – eine sehr komplexe Angelegenheit, die sich auch um ethische Fragen dreht. «Die eigene Geschichte fliesst notgedrungen immer mit ein, es geht um Vertrauen im Hinblick auf die eigene Biografie, um Emotionen und Erlebnisse.» Besonders bei Laiendarsteller*innen muss sorgfältig geprüft werden, ob die Rolle überzeugt.

Filmsets können aber, wie Glaus sagt, dennoch oft «wie eine Militär- oder Pfadi-Übung sein, teils dauern die Aufnahmen 10-12h bei miserabler Witterung und an unkomfortablen Orten – sie sind quasi immer wieder als ‘Ausnahmezustand’ zu verstehen».

Ein anderes Beispiel für eine herausfordernde Besetzung der Hauptrolle war die SRF-Serie «Neumatt». In Kooperation mit dem Theater Hora wurden die Anforderungen an Schauspielende mit Beeinträchtigung, beziehungsweise deren Rollen, besprochen. Am Set herrsche oft ein stressiger Rhythmus, der geeignet abfedert werden muss und die Anforderungen an die Bedürfnisse anpasst. In der Hauptrolle war ein Laiendarsteller mit Spielerfahrung, der die Thematik der Beeinträchtigung aber nicht ausgespielt, sondern inhaltlich zurückgebunden und nur minimal thematisiert hat. «Man muss sich über die Bedeutung einer Beeinträchtigung bewusst sein – physisch, emotional als auch kognitiv stellt sie Herausforderungen» und es fragt sich, wie sie im Film «aufgefangen» werden können. Auch bei der Arbeit von Kindern am Set gelten besondere Bedingungen des Staatssekretariats für Wirtschaft Seco, die eingehalten werden müssen. Filmsets können aber, wie Glaus sagt, dennoch oft «wie eine Militär- oder Pfadi-Übung sein, teils dauern die Aufnahmen 10-12h bei miserabler Witterung und an unkomfortablen Orten – sie sind quasi immer wieder als ‘Ausnahmezustand’ zu verstehen».

Bild: Ariane Pochon (zvg)

19. Zurich Film Festival

Das 19. Zurich Film Festival findet vom 28. September bis 8. Oktober 2023 statt. Insgesamt werden 148 Filme am Zurich Film Festival gezeigt. Darunter 52 Erstlingswerke und 52 Welt- und Europapremieren – so viele wie noch nie (2022 waren es 38 Welt- und Europapremieren).

19. ZFF IN A NUTSHELL

Das Kino Frame hat sein Pre-Opening am 27. September mit der Weltpremiere
von EARLY BIRDS des Schweizer Regisseurs Michael Steiner.

Die Opening Night findet am 28. September im Kongresshaus Zürich mit der Europapremiere von DREAM SCENARIO von Kristoffer Borgli statt. Dabei werden Bundesratspräsident Alain Berset und Stadtpräsidentin Corine Mauch anwesend sein.

Jessica Chastain wird den Golden Icon Award entgegennehmen.

Die deutsche, international bekannte Schauspielerin Diane Kruger wird ein Goldenes Auge erhalten.

Der amerikanische Meisterregisseur Todd Haynes bekommt einen A Tribute to… Award.

Der oscarprämierte Komponist Volker Bertelmann wird mit dem Career Achievement Award ausgezeichnet.

Der international tätige Schweizer Produzent Michel Merkt wird mit dem Career Achievement Award prämiert.

Der deutsche Leonine Studios Gründer Fred Kogel wird mit dem Game Changer Award geehrt.

Die Award Night, an der unsere Wettbewerbsfilme von einer internationalen Jury ausgezeichnet werden, wird am 7. Oktober im Opernhaus Zürich über die Bühne gehen.


Der in drei Kategorien gegliederte internationale Wettbewerb bildet das Herzstück des Festivals. Im Wettbewerb werden Filme neuer, vielversprechender Filmemacherinnen und Filmemacher präsentiert. Bei allen Wettbewerbsfilmen handelt es sich um die maximal dritte Regiearbeit, mit welchen die Filmschaffenden um das Goldene Auge, den mit CHF 25’000 dotierten Hauptpreis des ZFF,
konkurrieren. Die Gewinnerfilme werden anlässlich der Award Night am 7. Oktober 2023 im Opernhaus Zürich von einer internationalen Jury ausgezeichnet. Alle Filme im Wettbewerb sind auch für den Audience Award nominiert.

Fokus Wettbewerb
Die Nachbarn und wir, aka das Gute liegt so nah! Im Fokus-Wettbewerb geht das Goldene Auge
an den besten Spiel- oder Dokumentarfilm aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz.
Sechs der Filme zeigen wir als Weltpremieren. Zusätzlich wird der mit 10’ 000 CHF dotierte
ökumenische Filmpreis der Zürcher Kirchen in dieser Kategorie vergeben.

Spielfilm Wettbewerb
Eine vielseitige filmische Reise: Im Spielfilm-Wettbewerb entdeckt man die aufregendsten
neuen Stimmen des Kinos der Gegenwart. Hier treten 14 hochkarätige Spielfilme aus aller Welt
gegeneinander an, um das Goldene Auge zu gewinnen.

Dokumentarfilm Wettbewerb
Neugierige Blicke auf unser Leben: Im Dokumentarfilm Wettbewerb präsentieren wir 14
augenöffnende, brandneue Werke von Dokumentarfilmschaffenden der Gegenwart aus der
ganzen Welt.

Daneben finden „ausser Konkurrenz“ Gala Premieren, Special Screenings mit formal innovativen Entdeckungen aus den Bereichen Spiel- und Dokumentarfilm, das Format Hashtag das sich diesjährig dem Thema #Masculinity widmet, Neue Welt Sicht mit neun Filmen die das innovative Kino aus Korea beleuchten, die Sektion Sounds, die die Beziehung vom Film zur Musik in all ihren Facetten feiert, ZFF für Kinder, die Sektion Border Lines präsentiert Filme, die sich mit Menschenrechtsthemen auseinandersetzenmit mit aktivistischen und humanitären Projekten, territorialen und sozialen Spannungen und Konflikten zwischen Individuum und Staat und nicht zu guter Letzt Window to the World, das seine zwei Fenster nach Hongkong und San Sebastiàn öffnet und Einblicke in andere Film-Traditionen und -Kulturen gewährt.

Das Rahmenprogramm bietet das Format ZFF Masters, bei dem in moderierten Gesprächen internationale Grössen aus allen Sparten des Filmgeschäfts zur Sprache kommen und Einblick in ihre Arbeit bieten. Daneben der Cinema in Concert11. Internationale Filmmusikwettbewerb (IFMW). Drei aufstrebende Komponisten konkurrieren um das Goldene Auge für die „Beste Internationale Filmmusik 2023“.

Zürichs neues Premierenkino für Autorenfilme, Dokumentarfilme und ausgewählte Blockbuster Frame bietet ein attraktives Member-Programm für Filmfans aller Altersklassen mit einer gemütlichen Bar und Lounge zum Verweilen oder als Location für ausgewählte Veranstaltungen. Es wird vom gehobenen Mainstreamkino über Arthouse-Filme bis hin zu Dokumentar- und Essayfilmen eine breite Angebotspalette gezeigt. Und selbstverständlich werden Filme aus dem ZFF-Programm später auch im Frame laufen und vom Festival beworben. Der erfahrene und leidenschaftliche Charakter, den unser ZFF-Programmteam an den Tag legt, wird also auch im Kinoprogramm spürbar sein. Zudem soll das Frame zum Kino für die ganze Familie werden, weshalb auch Anlässe für Kinder und Jugendliche geplant sind.

Netzwerk-Apéro am Zürich Film Festival

Am Samstag, 30. September findet im Rahmen des Zurich Film Festivals die Veranstaltung des traditionellen Netzwerk-Apéros zusammen mit dem SSFV statt. Dazu sind alle Mitglieder und Interessierte eingeladen.

 Wann: Samstag, 30. September 2023, 17:00 Uhr

WoTibits Bistro, Falkenstrasse 12, 8008 Zürich

Programm: SzeneSchweiz-Präsident Matthias Albold moderiert das Podiumsgespräch mit den Gästen Corinne Soland und Andrea Zogg.Diskutiert werden die Themen „Faire Löhne in den Darstellenden Künsten“ und „Wie Künstliche Intelligenz in unsere Berufsfelder eindringt“.

Beim anschliessenden Apéro kann man weiter diskutieren, sich untereinander austauschen oder einfach wieder einmal plaudern.

Eine Anmeldung ist nicht nötig.

Wir freuen uns auf euch!

Das Locarno Film Festival geht in die 76. Runde

Das Locarno Film Festival findet vom 2. bis 12. August statt und ist das wichtigste Filmfestival der Schweiz und gehört zu den renommiertes­ten in Europa. Eine Vielzahl von Filmen werden an den vier Wettbe­werben präsentiert: Concorso Internazionale, Cineasti del Presente, Pardi di Domani und First Feature.

Es finden allabendliche Filmvorführungen auf der Piazza Granze statt, wo Regisseur*innen und Schauspieler*innen anwesend sind, die nach Locarno kommen, um ihre Arthouse- und Independetfilme zu zeigen, die internationale Relevanz aufweisen. neben Filmen gibt es auch Veranstaltungen, Workshops für angehende Filmschaffende und die Auszeichnung des Pardo d’onore, ein Preis für erstklassige Filmemacher*innen, die dieses Jahr an Harmony Korine überreicht wird.

Zum Programm gehts hier.


Exklusiv für SzeneSchweiz-Mitglieder – Akkreditierung und Netzwerkapéro

Wie jedes Jahr können Mitglieder von SzeneSchweiz eine Akkreditierung beantragen, und zwar die «Professional» Akkreditierung für CHF 80.

Am Samstag, 5. August findet wieder das beliebte Netzwerk- und Branchenapéro statt, das zusammen mit dem Verband SSFV veranstalten wird: Ab 17 Uhr in der Bar Festival.

Hollywood streikt gegen AI – und wie siehts in der Schweiz aus?

Die Schauspieler*innen in Hollywood streiken für mehr Lohn und die ganze Industrie steht still. Ein weiterer wichtiger Punkt:: Wenn künstliche Intelligenz das Aussehen und die Stimme eine*r Darsteller*in vollkommen echt imitieren kann, wer hat dann die Rechte an diesen Bildern und Filmen?

Neues im April

Exklusiv für SzeneSchweiz-Mitglieder – Akkreditierung Videoex Festival vom 25. Mai bis 4. Juni 2023

Das Experimantalfilm- und Videofestival VIDEOEX lädt zum 25. Mal nach Zürich an die Kanonengasse ein. Seit 1998 ist Videoex das einzige Festival in der Schweiz, das sich explizit dem experimentellen Film- und Videoschaffen widmet und dieses in einem kinematografischen Rahmen präsentiert.Mitglieder von SzeneSchweiz erhalten bei der Akkreditierung eine grosszügige Reduktion: Anstatt CHF 80 kostet der Festivalpass (inkl. Katalog) CHF 15.Hier gehts zur Akkreditierung.

Wichtig:

  • Im Anmeldeformular die Rubrik „Verbände / Professionals“ auswählen.
  • Sich als Professional registrieren und den Verband SzeneSchweiz vermerken.
  • Der Preis von 15 CHF wird direkt beim Abholen des Festivalpasses am Infodesk während des Festivals beglichen.

Mehr Informationen zum Festival unter videoex.ch und auf diesem Flyer.

 


Double: Mentoring & Coaching des Migros-Kulturprozent

Double, die Mentorats- und Coachingplattform des Migros-Kulturprozent, bietet jetzt vier neue Coachings für Theater:

  • Stückentwicklung, Schauspielführung, Rechercheproduktion, Recherchemethoden bei Christoph Frick
  • Strategische Planung, Vernetzung, Dossierarbeit und Projektmanagement (Planung, Budgetierung, Zusammenarbeitsstrukturen) bei Kathrin Walde
  • Kreative Wege: Musik, Video und Performance miteinander verbinden, Grenzen des traditionellen Theaters sprengen bei Ntando Cele
  • Werkzeuge und Methoden, kreative Unterstützung, Dokumentation, Feedback bei Guillaume Béguin

Mentees bewerben sich bis 15. Juni 2023 Kontakt bei Fragen: Mirko VaizLeiter Double, Migros-Genossenschafts-Bund, Direktion Gesellschaft & Kultur


Transition-Center SSUDK – Umschulung von Tänzer*innen

Gerne machen wir euch auf die aktuellen Tätigkeiten der Schweizerischen Stiftung für die Umschulung von darstellenden Künstlerinnen und Künstlern (SSUDK) aufmerksam. Die SSUDK wurde 1993 vom Schweizerischen Bühnenkünstlerverband (heute: SzeneSchweiz) gegründet. Das Transition-Center SSUDK unterstützt vor allem Tänzer*innen bei der beruflichen Transition und leistet wertvolle Beratung bei der Umschulung.Veranstaltungshinweis:Am 21. Juni 2023 veranstaltet das Transition Center-SSDUK mit dem Ballett Theater Basel und Richard Wherlock eine Podiumsdiskussion zum Thema „career on the move“  inkl. Apéro im Theater Basel. Ziel des Austausches ist es, in allen Theatern gleichwertige Unterstützungsmöglichkeiten für Tänzer*innen zu schaffen.Uhrzeit: 17:00 bis 18:00 UhrOrt: Foyer Public Theater Basel Für die Teilnahme am Apéro wird um Anmeldung gebeten bis spätestens 14. Juni 2023 an info@ssudk.ch.

Weitere interessante Neuigkeiten zur SSUDK findet ihr auf deren Website.