«Mangel an Neugierde und große Zeitverschwendung bei Jugendlichen»

Interview von Manuela Rigo mit Agnese Omodei, Direktorin des „Balletto di Milano„. Sie begann ihre berufliche Laufbahn 1978 und war Mitglied bedeutender Ballettkompanien (Teatro alla Scala, Arena di Verona, Teatro Comunale di Bologna), wo sie auch Solopartien übernahm und die Gelegenheit hatte, mit großen Choreographen und Künstlern zu arbeiten. Sie wirkte in zahlreichen Opernproduktionen sowie in zeitgenössischen Tanzproduktionen, erfolgreichen Fernsehsendungen, Kongressen, Werbespots und Modeschauen für große Unternehmen mit.

Im Jahr 2018 wurde die Opera & Ballet Swiss Cultural Association gegründet, um qualitativ hochwertige Theateraufführungen und kulturelle Veranstaltungen zu fördern und dabei dauerhaft mit international renommierten Künstlerinnen und Künstlern, angesehenen Institutionen und hochrangigen künstlerischen Einrichtungen zusammenzuarbeiten. Die in Lugano ansässige Kompanie “Opera & Ballet” ist sowohl in der Schweiz als auch im Ausland als Veranstalter und Produktionsfirma tätig.

Agnese, du bist seit 2012 im Tessin, wie gefällt dir die Arbeit in unserem Kanton auf künstlerischer Ebene?

Ich fühle mich wohl, ich fühle mich gut integriert in den beruflichen Kontext und insbesondere in den künstlerischen und kulturellen Bereich, auch wenn ich finde, dass es noch viel zu tun gibt.

Was könnte getan werden, um dem Tanz, dem Theater und der Kultur im Allgemeinen den Raum zu geben, den sie verdienen?

Ich sehe ein mangelndes Engagement der jungen Leute, sie werden nicht dazu erzogen, ins Theater zu gehen. Das beginnt, meiner Meinung nach, mit einer mangelnden Bildung in Kunst und Kultur, bereits in der Grundschule. Wir jedoch betrachten sie als das Publikum von morgen. Hier sind wir auf die Mitarbeit aller angewiesen, nicht nur auf uns als Akteure der Branche, private Tanzschulen usw., sondern ich denke auch an die kantonalen Institutionen, damit sie alle Voraussetzungen schaffen, um nicht nur den Tänzerinnen und Tänzern, sondern auch dem künftigen Publikum eine entsprechende Ausbildung anzubieten. Kultur, Tanz und Theater gehören allen, und deshalb ist eine stärkere Einbindung von der Grundschule an erforderlich. Ich kann jedoch feststellen, dass die in diesem Sektor Tätigen viel Arbeit leisten. Der Schwachpunkt, den ich hier im Tessin sehe, ist der Mangel an geeigneten Theaterstrukturen für klassische und theatralische Ballettproduktionen.

Sagst du das, weil du bereits klassische Ballette und Opern geschaffen hast, die ihr auch in Tessiner Theatern aufgeführt habt?

Ja, und um das zu tun, habe ich zusammen mit meinem Mann Carlo Pesta, dem Präsidenten und künstlerischen Leiter des „Balletto di Milano“, die „Opera & Ballet Swiss Cultural Association“ gegründet, mit dem Ziel, die Kultur des Balletts und der Oper zu verbreiten. Wir haben mehrere Tanz- und Opernproduktionen in den großen Theatern des Tessins aufgeführt, natürlich mit Wiederholung, um festzustellen, dass sie für diese Produktionen nicht geeignet sind – die Säle sind zu klein.

Wie werden die Tänzerinnen und Tänzer für das „Balletto di Milano“ rekrutiert?

In der Regel handelt es sich um Tänzerinnen und Tänzer, die ihre Ausbildung an Tanzakademien wie der Theaterakademie der Scala oder der Ukrainischen Akademie, um nur einige zu nennen, abgeschlossen haben und in unserer Kompanie ihre erste Erfahrung mit einer bezahlten Tätigkeit machen. Wir sind immer bereit, neue Tänzerinnen und Tänzer zu rekrutieren und hoffen, dass wir auch professionell ausgebildete Tänzerinnen und Tänzer aus dem Tessin haben werden.

Du hast mit der Kompanie einige gute Erfahrungen auf Tornéen im Ausland gemacht, kannst du einige wichtige Orte aufzählen?

Wir haben zahlreiche Tournéen gemacht, auch in der Schweiz. Das wichtigste war in Marokko, in Rabat, mit „Viva Verdi“. Wir waren mit der gleichen Produktion auch in Estland und Lettland auf Tournée. Ich möchte nicht unsere Erfahrung in Russland vergessen, wo wir vom russischen Kulturministerium im Jahr der italienischen Kultur in Russland eingeladen wurden. Das Balletto di Milano war 1999 das erste italienische Ensemble, das im Bolschoi-Theater in Moskau auftrat.

Glaubst du nicht, dass es den Jugendlichen von heute an Willen fehlt, zu dokumentieren, zu suchen, zu recherchieren, und dass ihnen das Interesse fehlt, im kulturellen Bereich zu lernen, obwohl sie alle technischen Mittel haben, um mehr zu wissen?

Ja, ich stelle bei ihnen einen Mangel an Neugierde und auch eine große Zeitverschwendung fest, aber ich denke, das liegt daran, dass sie durch zu viele Informationen angeregt werden. Im Netz kann man alles und so viel finden, und meiner Meinung nach müssen sie unterstützt werden, indem man sie bei ihren Nachforschungen anleitet. Diese Unterstützung könnte von der Schule kommen und, wie ich bereits erwähnt habe, durch das Studium kultureller Themen. Es besteht die Notwendigkeit, junge Menschen zum Theater zu bringen, und die Corona Krise hat sicherlich nicht dazu beigetragen. Wir müssten nur die öffentliche Meinung und die Institutionen für die Bedeutung der Kultur sensibilisieren, insbesondere bei jungen Menschen.

Wie sehen eure Zukunftspläne aus?

Wir sind dabei, das Projekt „Danzando per…“ ins Leben zu rufen, zurzeit für die Lombardei. Es geht darum, Festivals zu organisieren, den Tanz auf die öffentlichen Plätze zu bringen. Die Corona Krise hat sich exponentiell negativ auf den Kultursektor ausgewirkt und das Publikum aus den Theatern vertrieben. Ich stelle fest, dass Menschen, die sich für die Theaterkultur begeistern, aufgrund der zahlreichen Absagen von Veranstaltungen und Aufführungen sehr zurückhaltend sind, wenn es darum geht, ein Abonnement für eine Theatersaison abzuschließen, so dass sie nun über eine große Anzahl von Gutscheinen verfügen, die sie nicht einlösen können und das Angebot nicht immer interessant finden. Es ist eine schwierige Situation, und ich betrachte das Jahr 2022 als ein Jahr des Übergangs. Meiner Meinung nach ist es eine gute Gelegenheit, attraktive Bühnenproduktionen vorzuschlagen, die das Publikum ermutigen, klassische Ballette zu sehen. Das Publikum soll so vorbereitet werden, damit es sich in der Geschichte der klassischen Ballette und Opern besser auskennt.

Erinnern wir uns daran, dass der Tanz die universelle Sprache ist und die Akkorde des Geistes in jedermanns Seele berührt.

Agnese Omodei

Was denkst du über heutige Produktionen im Zeitgenössischen Tanz?

Der Zeitgenössische Tanz wird nicht von allen verstanden. Es ist notwendig, zu den Grundlagen zurückzukehren, und dazu bedarf es einer kulturhistorischen Bildung über Tanz, Theater, Musik und deren Entstehung, und zwar bereits in der Grundschule. Klassische Ballette bringen Kinder zum Träumen. Die Schule sollte sich darum bemühen, das Publikum von morgen zu schulen, anzuregen und für zeitgenössische Produktionen zu gewinnen. Erinnern wir uns daran, dass der Tanz die universelle Sprache ist und die Akkorde des Geistes in jedermanns Seele berührt.

Ich danke dir, Agnese, für deinen Beitrag zu meinem Interview. Du hast einige sehr gute Punkte aufgelistet und angesprochen. Und schließlich: kannst du optimistisch bleiben?

Wie ich bereits sagte, befinden wir uns in einer Übergangsphase, auch müssen wir verstehen, was konkret getan werden muss. Jetzt müssen wir diese Gelegenheit nutzen, angefangen bei uns allen, die wir am meisten mit der Realität in Berührung kommen, in dem Sinne, dass wir uns engagieren müssen, indem wir versuchen zu verstehen, was die Öffentlichkeit will. Die Zeit ist reif für Veränderungen und Verbesserungen im Bereich der Kunst und Kultur, daher bin ich optimistisch. Wir können es schaffen. Und bei dieser letzten Überlegung liegt es an uns allen, Antworten zu finden, damit wir nicht aufhören zu träumen.

Manuela Rigo, Ballett- und Jazztanzlehrerin, lic. Royal Academy of Dance of London und dipl. I.S.T.D. of London in National Dances. Nach jahrelanger Erfahrung als Ballett- und Jazzdance-Lehrerin im Ausland und seit 1985 im Tessin, ist sie von Danse Suisse anerkannt und Präsidentin der “Associazione Formazione Professione Danza” im Tessin, die den Ballettunterricht durch qualifizierte Lehrkräfte und damit die korrekte Ausbildung der zukünftigen Tänzerinnen und Tänzer im Tessin fördert.

Viviane Bonelli: Willkommen bei SzeneSchweiz

Liebe Mitglieder des Verbands, liebe Interessierte

seit kurzem haben wir mit Viviane Bonelli eine Verantwortliche für den Sektionsaufbau von Szene Schweiz in der Romandie. Wir möchten sie herzlich bei uns begrüssen und sie kurz zu Wort kommen lassen:

„Active dans le milieu artistique depuis mes 18 ans, aussi bien sur le devant de la scène que derrière, je suis vraiment ravie d’intégrer l’équipe de Scène Suisse afin de développer un bureau culturel sur la romandie. La richesse de notre pays est sa diversité linguistique alors ne parlons plus de barrière mais voyons ensemble ce qui peut nous unir car le langage artistique, lui, est universel.“

„Seit meinem 18. Lebensjahr bin ich in der Kunstszene aktiv, sowohl vor als auch hinter der Bühne. Ich freue mich sehr, Teil des Teams von Szene Schweiz zu werden, um die Sektion in der Romandie aufzubauen. Der Reichtum unseres Landes besteht in seiner sprachlichen Vielfalt, wir sollten nicht mehr von Barrieren sprechen, sondern sehen, was uns vereinen kann, denn die künstlerische Sprache ist universell.“

Wir freuen uns sehr auf die zukünftige Zusammenarbeit, liebe Viviane!

 

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Warum? Mit Ihrer Mitgliedschaft profitieren Sie nicht nur von unseren Dienstleistungen. Sie stärken dem ganzen Berufsstand den Rücken und helfen uns, anderen zu helfen.

Die lange Nacht des kurzen Films

Am 9. April startete die Kurzfilmnacht ihre Tour im Kino Qtopia in Uster, danach geht es weiter in 11 Deutschschweizer Städte. Neben aktuellen Kurzfilmen aus der Schweiz und aller Welt präsentiert die Kurzfilmnacht-Tour in jeder Stadt eine lokale Premiere von Filmschaffenden aus der Region.

Die Kurzfilmnacht gastiert zum 20. Mal in 12 Städten der Deutschschweiz und bespielt eine Nacht lang die Kinosäle. In jeder Stadt wird eine lokale Premiere in Anwesenheit der Filmschaffenden präsentiert, im Anschluss entsteht im Q&A ein spannender Austausch zwischen den Filmschaffenden und dem Publikum. Die Kurzfilmnacht-Tour umfasst vier kuratierte Programme, die in allen 12 Städten zu sehen sind und einen aktuellen Blick auf das weltweite Kurzfilmschaffen zeigen.

Das Publikum darf sich dabei auf eine ganze Reihe Kurzfilmperlen freuen: «Swiss Shorts» vereint fünf starke und überraschend unterschiedliche Filme von Schweizer Filmschaffenden. «Umfallen, Aufstehen, Weiterfahren» widmet sich dem Thema Skateboarding und lässt uns in eine Welt eintauchen, die bestimmt wird vom Streben nach Eigenständigkeit.

Im Programm «Sisterhood» zeigen vier Filme die Stärke von Beziehungen unter Frauen* auf. Das letzte Programm des Abends lässt uns zusammenzucken – aber mit einer ordentlichen Prise Humor: «Splatter Light».

Ensemble Magazin ist gespannt und wünscht viel Spass, den offiziellen Trailer zur Veranstaltung gibt es hier.

 

 

«Fransige Knäuel als witziges Kostüm»

(Von Linda Christa Bill) Eine Reportage von der Eröffnung der Künstlerbörse, die den Geist der Bühne nach zwei Jahren Pandemie wieder live vermitteln kann. Genuss, Herausforderung, Erlebnis.

Der Eröffnungsabend der Künstlerbörse Schweiz startet mit einem leisen Auftakt vom Duo fleischlin/meser (Beatrice Fleischlin/Anja Meser), die seit 2009 zusammenarbeiten und ein gemeinsames Kind haben. Ein buntes Knäuel regt sich auf der Bühne, ganz vorsichtig. Bunt beleuchtet, bewegt es sich langsam auf der Bühne fort, räkelt sich der Decke entgegen.

Eine wirkliche Handlung will in den ersten paar Minuten noch nicht erkennbar sein, doch am Ende entpuppt sich dieses fransige Knäuel als witziges Kostüm und bringt das Publikum, welches durchschnittlich im mittleren Alter ist, zum lachen. Ich fühle mich sehr jung unter all den Leuten und mir erscheint das auf der Bühne gezeigte nicht allzu gewagt, es berührt aber auf eigenwillige und tiefsinnige Art und wirkt in diesem Setting sehr erfrischend.  

Das Duo widmet sich in ihren gezeigten Performances, teils interagierend mit dem Publikum,  verschiedenen Themen. Insbesondere der Identität als übergreifendes Phänomen verschiedener Lebensphasen. Sie gehen auf ihre eigene Biografien ein, was eine fühlbare Nähe schafft und sehr nachdenklich stimmt. Besonders schön haben sie den Bühnenraum mit der vierten Wand aufgebrochen und einige Personen aus dem Publikum zu einem „Bühnenspaziergang“ animiert – der Rest sollte sich miteinander unterhalten oder „der Person in der vorderen Reihe eine Nackenmassage gönnen“. Eine nahbarer und berührender Auftritt der besonders nach der Zeit der Pandemie, das Publikum auf liebevolle Weise abzuholen vermag. 

Wie auch der zweite Künstler des Abends, der Ostschweizer Musiker, Comiczeichner und Kabarettist Manuel Stahlberger wurden fleischig/meser mit dem „Schweizer Preise Darstellende Künste“ ausgezeichnet. Die Schweizer Künstlerbörse bietet als Promotionspartnerin der vom BKA vorgegebenen Preise und bietet damit den Bühnenschaffenden eine Plattform. Im kurzen Gespräch mit Urs Arnold, Presseverantwortlicher der Künstlerbörse, erfahre ich, dass die Veranstaltung ein wichtiger Vermittlungsanlass zwischen Künstler*innen, Veranstalter*innen und Agenturen ist. Er sagt, es passiere hier sehr viel Diffusion, weil Leute aus unterschiedlichen kulturellen Bereichen aufeinandertreffen.

Eine Plattform, um sichtbar zu werden

Eine Plattform, um mit einem Gig aufzutreten und sich schweizweit und international zu vernetzen. Der kulturpolitische Austausch findet in speziell dafür geschaffenen Formaten statt – die Künstlerbörse wirkt als mehrdimensionale Plattform. Arnold meint, die Begegnung an sich ist eine Bereicherung in der post-pandemischen Zeit und anders als in den letzten zwei Jahre, als der Event als digitale Übertragung stattfand. Dafür konnte man sich jeweils einen Zugang für ein Screening via Website kaufen, aber das sei längst nicht dasselbe gewesen wie den Event live zu erleben. Auch das „Feeling“ an der digitale Exposition sei ganz anders gewesen. 

Da es einen solchen Anlass gesamtschweizerisch betrachtet nur in dieser Form gibt, liege darin das Erfolgsgeheimnis. Die Künstlerbörse hat eine hohe Anziehungskraft und schickt gewisse Impulse voraus für die kommende Saison in der Kultur. Sie wurde bekannt durch die langjährige Tradition und auch durch den Verband t. Theaterschaffen Schweiz, der viele Mitglieder und weitere Leute anzieht. Schon die Stimmung beim Apéro als auch später im Kultur-und Kongresszentrum KKThun lässt den Gala-Event erleben, die Leute unterhalten sich und geniessen dieses langersehnte Wiedersehen nach der Pandemie.

Nach der Pandemie: „Wir haben Sie vermisst“

Dieses Thema wird auch in den drei Grussworten erwähnt und insbesondere auf die Wichtigkeit der Kultur hingewiesen. Irene Kälin meint mit ihrer gewinnenden Art ans Publikum gewandt: „Wir haben Sie vermisst“ und pocht auf die Systemrelevanz der Kultur. Weiter erzählt sie von einem berührenden Theaterbesuch mit ihrem Sohn und wie die Kultur auch auf schöne Art und Weise die Familie zusammenbringe. Christine Häusler, die Bildungs- und Kulturdirektorin des Kantons Bern meint im Vorfeld: „Ich freue mich auf die Schweizer Künstlerbörse, weil Künstlerinnen, Künstler und Veranstaltende sich wieder «live» treffen dürfen – und weil sie nicht aufgegeben haben während der Pandemie!»

Einmalige Bühnenkunst

Und Gisela Nyfeler, die Leiterin der Schweizer Künstlerbörse: «Ich freue mich auf die Schweizer Künstlerbörse, weil wir endlich wieder berührende, inspirierende, unterhaltende, überraschende, wohltuende, aufrüttelnde, sprich: einmalige Bühnenkunst zeigen können.» Manuel Stahlberger bringt mit seiner satirischen, teils frohlockenden und immer wieder tiefgründigen Darbietung das Publikum herzlich zum Lachen und zum Nachdenken.

Für mich war das ein sehr interessanter Abend mit einem spannenden Einblick in das schweizerische Kunstschaffen und eintauchen in die derzeitige Stimmung. Danke, t. für diesen tollen Event!

Ein Tanzfestival für die ganze Schweiz

Eine starke Schweizer Beteiligung und eine grosse Stilvielfalt prägen das Programm der 18. Ausgabe des Migros-Kulturprozent Tanzfestival Steps. Neun Compagnien bespielen unter dem Leitthema «Neue Perspektiven» vom 28. April bis 22. Mai in 71 Vorstellungen insgesamt 38 Spielstätten in allen Sprachregionen der Schweiz. Das Festival ermöglicht Begegnungen mit dem zeitgenössischen Tanz in grossen Stadttheatern, in alternativen Kulturhäusern und in kleinen Spielstätten in der Peripherie.

Ensemble-Magazin wird am 9. Mai bei der Open Space-Veranstaltung „Steps Seismograph“ für die Schweizer Tanzszene im Théâtre Équilibre in Fribourg dabei sein und berichten. Wir freuen uns und sind gespannt auf neue Impulse aus der Tanzlandschaft Schweiz!

 

 

 

 

 

Filmmakers for Ukraine

„Crew United Europe“ hat  kurz nach Kriegsbeginn die Seite Filmmakers for Ukraine ins Leben gerufen. Mittlerweile arbeiten über 45 freiwillige Helfer*innen aus fast 15 europäischen Ländern daran.

Das ist großartig, aber reicht vorne und hinten nicht aus, um die Hilfe zu leisten, die notwendig ist. Wir möchten deshalb um aktive Unterstützung bitten und dafür verschiedene Möglichkeiten anbieten, die via Website abrufbar sind.

„Support Filmmakers Ukraine“ ist eine andere gemeinsame Initiative von: Produzentenverband e.V., AG DOK e.V., Deutsche Filmakademie e.V., Deutsche Akademie für Fernsehen e.V.,Crew United sowie aus Österreich die Interessengemeinschaft Dokumentarfilm dok.at und die Produzentenallianz Die Produzent:innen. Die Filmakademie hat nun das Spendenkonto der Initiative Support Filmmakers Ukraine bei sich eingerichtet, so dass ab jetzt auch Spendenbescheinigungen ausgestellt werden können.

Deutsche Filmakademie e.V.IBAN: DE77 1005 0000 0191 1301 84BIC: BELADEBEBetreff: Support Filmmakers Ukraine

Alles, was für die Kultur arbeitet, arbeitet gegen den Krieg.

Freiwillige einer kulturellen Plattform in Mariupol

 

Ein Ausschnitt der letzten Mitgliederversammlung der Deutschen Filmakademie mit der Vorstellung des Projekts.

Desweiteren empfehlen wir die Dokumentation auf 3 Sat „Russland verlassen? – Kunstschaffende zwischen Boykott und Dissidenz“ über die kulturelle Identität derzeit in Russland. Sie sei „kollabiert“, „cto delat“ – übersetzt: was tun, ist die Frage. Dieser Film zeigt kurz gefasst und eindrücklich, wie es um die Problematik in der Kultur und die Schwierigkeit im freien Ausdruck von Kunst in Russland steht. Es besteht ein grosser Spagat zwischen Kunst als Widerstand und Kunst als Kriegsmittel. 

MITGLIED werden!

Liebe darstellende Künstler*innen

wir kennen Euren Alltag, wir kennen die Probleme und die Möglichkeiten, die sich in Beruf und Privatleben ergeben.

Wir können Euch keine Schauspielanweisungen geben, keine Choräle singen und unsere MakeUp-Tipps sind auch nicht bühnenreif. Aber wir helfen Euch in Sachen Recht, Vereinbarkeit von Job und Familie, bei Themen wie Übergriffen beim Casting oder hinter der Bühne.

Und das Wichtigste: Wir sind nicht alleine. Unsere Mitglieder helfen sich gegenseitig, helfen uns und helfen Euch.

Werde Mitglied, unterstütze uns, so wie wir Euch unterstützen.

Hier geht’s zur Anmeldung: Mitglied werden!

Was bedeutet ein Ja zu Lex Netflix?

Durch das neue Gesetz würde der Produktionsstandort Schweiz im Bereich Film gestärkt. Davon profitiert nicht nur das heimische Filmschaffen, sondern indirekt beispielsweise auch der Tourismus. Zudem ist die Investitionspflicht für die Anbieter selbst kein Nachteil, was schweizerische Produktionen wie „Wilder“ und der „Bestatter“ zeigen, die sich gut weiterverkaufen liessen. Das Gesetz sorgt ausserdem für die Gleichbehandlung von Fernsehsendern und Streamingdiensten.

Thomas Tribolet, Rechtskonsulent der Filmproduzentenverbände und Sekretär SFP des Schweizerischen Verbandes der FilmproduzentInnen äussert sich in einem persönlichen Statement folgendermassen zur Annahme des Filmgesetzes:

Die Revision des Filmgesetzes ist wichtig für die Filmkultur in der Schweiz. Unser Anliegen ist simpel: Wir finden, dass grosse Streaminganbieter wie Netflix, Amazon, Disney+ usw. nicht nur grosse Umsätze in der Schweiz generieren sollen, sondern auch verpflichtet sein müssen, in Schweizer Filme zu investieren. Wir wissen, dass heute Erträge aus Streamingeinnahmen von inzwischen sicher über 400 Mio. Franken pro Jahr erzielt werden.

Diese Gelder gehen alle ins Ausland. Die Plattformen bezahlen weder Gewinnsteuern in der Schweiz noch haben sie eine Pflicht, sich hier zu engagieren. Das kann geändert werden mit der Anpassung des Filmgesetzes. Wird es angenommen, so müssen sie 4% ihres Umsatzes in Schweizer Filme investieren. Das heisst, es werden Dank diesen Investitionen neue Filme in der Schweiz gedreht im Umfang von über 16 Millionen Franken (die erwähnten 4% von 400 Mio).

Das führt zu einer besseren Beschäftigung von Angestellten in den Bereichen Schauspiel, Film, Ton usw. Somit ist die Annahme des Gesetzes für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Bereich Film und allgemein in der Kultur ein wichtiges Element.Unser Wunsch ist auch nicht unüblich, Länder wie Frankreich, Italien, Spanien, Dänemark und Portugal kennen bereits heute eine solche Investitionspflicht.

 Unter folgendem Link können Befürworter*innen eine Botschaft anbringen.

 

MusicalFactory bietet neu eine Ausbildung an

Die MusicalFactory hat seit kurzem die Akkreditierung für eine Berufslehre EFZ erhalten. 15 Auszubildende (16-18 J.) sind jetzt im ersten Lehrjahr der Musicalausbildung.

Geschäftsleiterin Salva Leutenegger wurde eingeladen, den jungen Auszubildenden den Verband und unsere Arbeit vorzustellen. Eingladen wurde sie von Markus Dinhobl, Lehrperson an der MusicalFactory.

Sie erzählt: „Angehenden Schauspielerinnen und Schauspielern einen Berufsverband zu erklären, ist eine sehr trockene Angelegenheit – im Vorfeld zum gestrigen Besuch fragte ich mich, wie man dies meistern könnte, ohne dass sie dabei einschlafen. Eine langweilige Powerpoint-Präsentation mit Vertrags-, Gagen- und Sozialversicherungsthemen wäre wohl nicht das Richtige gewesen. Das beste schien mir, einfach mal Fragen zu stellen, um herauszufinden, wie weit sie sind. Ich hatte Glück, dass ich mir mit meiner ersten Frage gleich ihre Aufmerksamkeit sichern konnte: «Wer von euch hat schon mal in einer künstlerischen Produktion mitgemacht?» Vorerst scheu und vorsichtig erzählten einige von Auftritten als Kind in der Oper, in Kinderproduktionen, in TV-Shows. An ihren eigenen Erfahrungen und Visionen für die Zukunft anknüpfend, konnte ich immer mehr die Rahmenbedingungen um die künstlerische Tätigkeit einbringen. Es war eine wunderbare Erfahrung , wie mich die Teenager immer interessierter und neugieriger mit Fragen bombardierten. Gagen, Verträge, Sozialversicherungen, Buyouts etc. waren nach 2 ½ Stunden keine Fremdwörter mehr.“

PS: Die Gratismitgliedschaft für Auszubildende/Studierende, die SzeneSchweiz anbietet, ist eine Investition in die Zukunft.

 

„Thank YOU Day“ – am 8. April bedanken wir uns!

Die Kultur ist zurück! Eine Woche nach der Aufhebung der letzten noch bestehenden sanitarischen Covid-Massnahmen möchte der Kultursektor laut und deutlich Danke und «willkommen zurück» sagen! Die Kultur wurde durch die Pandemie mit voller Härte getroffen, aber gemeinsam haben wir überdauert und sind bereit für den nächsten Abschnitt.

Die Taskforce Culture  lädt euch alle ein, am 8. April bei der «Thank You Day»-Kampagne in den Social Media teilzunehmen. Das ursprüngliche Datum vom 31. März hatten wir im Lichte der Ungewissheit, ob der Bundesrat die besondere Lage tatsächlich aufheben würde, um gut eine Woche verschoben.

Mit der Kampagne soll u.a. dem Publikum für seine Treue trotz der Einschränkungen gedankt werden. Dies ist aber auch eine gute Gelegenheit zu betonen: Genau diese Treue beweist, dass Kultur ein wesentliches Gemeingut unserer Gesellschaft ist. Weiter soll das Publikum mit dieser Kampagne ermuntert werden, Kulturveranstaltungen zu besuchen. Folgendes könnt ihr tun, um die Kampagne zu unterstützen:

Macht mit! Am 8. April mit unserem Dankeschön auf allen Sozialen Kanälen!

  • Ein- oder viersprachige Grafiken werden auf den FB-Profilen vieler unserer Organisationen verfügbar sein und können auch hier heruntergeladen werden: https://ssa.ch/fr/visuels-taskforce-thankyouday/
  • Die Animationen (GIFs) eignen sich auch für Stories

Alle gemeinsam

Trotz der widrigen Umstände hat der grösste Teil der Schweizer Kulturlandschaft die Krise bis heute überlebt.  Die Taskforce Culture ist wie unser Verband der Überzeugung, dass Kultur ein unverzichtbares Gemeingut ist. Nur durch gemeinsame Anstrengung sei es möglich, einen regelrechten kulturellen Kahlschlag zu verhindern.  Insbesondere gelang dies durch den Willen aller Beteiligten, die Kultur trotz der Krise am Leben zu erhalten.

Danke ans Publikum!

Ebenso dank der Unterstützung des Publikums, das nicht gänzlich weggeblieben ist, sondern trotz Einschränkungen und schwierigen Bedingungen der Kultur die Treue hielt und nicht zuletzt dank der finanziellen Unterstützungsmassnahmen der öffentlichen Partner*innen und einem regen und konstruktiven Austausch zwischen Behörden und Kulturverbänden. 

«Die Kultur ist geöffnet, kommen Sie vorbei! »

„Thank You Day“ als Zeichen der Wertschätzung 

Die Taskforce Culture hat sich im Sinne einer Zwischenbilanz entschieden, anlässlich der Aufhebung der besonderen Lage letzte Woche den 8. April 2022 als nationalen “Thank You Day” auszurufen. Damit soll die Wertschätzung des Kultursektors gegenüber allen beteiligten Partner*innen zum Ausdruck gebracht werden. Die informelle Arbeitsgruppe lässt ihrem Publikum danken, welches sie unterstützt und durch dessen Treue die Unverzichtbarkeit der Kultur in der Gesellschaft demonstriert wurde.

Die Aktion in den sozialen Medien mit dem Slogan „Kultur ist unser Beruf, willkommen zurück“ soll von möglichst vielen Akteur*innen im Kultursektor geteilt werden. Gleichzeitig rufen Taskforce Culture in Erinnerung: Die Kultur ist geöffnet, kommen Sie vorbei!