„The Case You“ gibt Schauspieler*innen eine Stimme

Ensemble hat sich mit Aileen Lakatos (26) aus Basel getroffen, die im Film „The Case You“ (2020), einem Deutschen Dokumentarfilm über Machtmissbrauch in der Casting-Szene, die eine der Protagonistinnen spielte.

Die Regie führte Alison Kuhn. Im Film geht es vorwiegend darum, dass sich fünf Teilnehmerinnen bei einem Regisseur für ein Casting angemeldet und dort systematische, teils sogar sexuelle Gewalt erfahren haben. Auch Lakatos wurde ungewollt angefasst von einem Spielpartner, der diese Anweisung erhalten hatte und der Regie demnach Folge leistete. Dies wurde auch aufgezeichnet und das Material anschliessend für einen Film verwendet. Dessen Inhalt handelt davon, wie weit junge Frauen tatsächlich gehen, um eine Rolle zu bekommen – quasi als reale Dokumentation.

Nach diesem grenzüberschreitenden Erlebnis hat sich Lakatos einen Anwalt gesucht – der Film „The Case You“ dokumentiert dies bis zum Gerichtsprozess. Es handelt sich um einen fiktionale Dokumentation, da der Film im Nachhinein gedreht wurde und geht um die, sehr verbreiteten, Grenzüberschreitungen seitens Regie. „The Case You“ solle vor allem eine Diskussion anstossen, betont Lakatos. „Anfangs als ich mit meinem Fall an die Öffentlichkeit ging, war die Reaktion immer dieselbe: Was, das passiert tatsächlich in der Schweiz? Der Film soll aufzeigen, dass wir sehr ähnliche Problematiken haben wie in anderen Ländern, darunter zum Beispiel hierarchische Strukturen.Täter und Täterinnen haben es einfach gegenüber Schauspieler*innen und Crew-MitgliederInnen bezüglich Machtmissbrauch. Es geht in erster Linie darum, zu sensibilisieren und aufzuzeigen, dass es das eben auch in unserem Land gibt. Wir wollen auch sagen: Jetzt muss etwas getan werden, wir schauen hin!

„Es ist 2022 und wir als SchauspielerInnen und andere haben eine Stimme!“

Aileen Lakatos, Schauspielerin

Dieser Gerichtsfall sei der erste, bei dem es ein solches Urteil in der Schweiz gegeben hat, meint Lakatos. Dies ist als deutliches Zeichen zu begreifen, insbesondere für all diejenigen, die mit ihrer Macht- und Grenzüberschreitung noch immer spielen. „Es ist 2022 und wir als SchauspielerInnen und andere haben eine Stimme!“, beteuert Lakatos und will damit ermutigen, zur Tat zu schreiten. Lakatos sah sich anfänglich mit Skepsis konfrontiert, auch aus dem eigenen Umfeld. Sie hatte mit der Angst zu kämpfen, dass sie keine Anstellung mehr finden würde, wenn sie den Fall publik macht. Aber sie war sich schnell sicher, dass sie sich nur noch Arbeitgeber aussuchen würde, die damit kein Problem haben und die Grenzen der Schauspieler*innen respektieren.

„Ein Nein, soll man nie hinterfragen. Nicht alle sind genügend privilegiert, um in jeder Situation nein sagen zu können, wenn viel an diesem Entscheid dranhängt. Ein Nein sollte kein Privileg mehr sein, man sollte geschützt werden.“

Kasia Szustow, Intimitätskoordinatorin

Lakatos ist sich bewusst, dass sie die aus einer privilegierten Position sagen kann, da sie auf die Schauspielerei nicht finanziell angewiesen ist. Kasia Szustow, eine Intimitätskoordinatorin, Iiess an einem Panel verlauten: „Ein Nein, soll man nie hinterfragen. Nicht alle sind genügend privilegiert, um in jeder Situation nein sagen zu können, wenn viel an diesem Entscheid dranhängt. Ein Nein sollte kein Privileg mehr sein, man sollte geschützt werden.“ Bezüglich der Solidarität unter Schauspieler*innen meint Lakatos: „Ich finde wichtig, dass man für sich und andere einsteht! Der Film ist aber kein Appell an Schauspieler*innen, die sich wehren sollen – sondern an die TäterInnen, dass es mit solchen Übergriffen vorbei ist! Bei einer Person, die Opfer wurde, fragt man nicht, warum der Übergriff geschehen ist.“

„Ich finde wichtig, dass man für sich und andere einsteht! Der Film ist aber kein Appell an Schauspieler*innen, die sich wehren sollen – sondern an die TäterInnen, dass es mit solchen Übergriffen vorbei ist! Bei einer Person, die Opfer wurde, fragt man nicht, warum der Übergriff geschehen ist.“

Aileen Lakatos

Der Film wurde global an verschiedenen Festivals gezeigt, ua. Am IDFA: International Documentary Filmfestival Amsterdam, Filmfestival Max Ophüls in Saarbrücken, HER-Docs Festival in Warschau , in Indien, Südkorea, Afrika, Brasilien und das Goethe-Institut hat ihn zusätzlich in verschiedenen europäischen Ländern gezeigt. In der Schweiz wurde der Film zweimal im Kosmos in Zürich gezeigt, wo viele Leute aus der Branche eingeladen wurden. Im Streaming ist der Film leider noch nicht verfügbar.

Es geht  Lakatos primär um die Bewusstheit um die Problematik, die verbreitet werden soll. Darunter fallen auch die ZhdK als wichtige Institution und Ausbildungsstätte, aber auch andere, teilweise  technische Bereiche wie das SA-Institut, Multimedia Production etc., überall da, wo Filmschaffende wirken. Aber auch an Theatern, solle ab sofort aktiv über Machtmissbrauch und hierarchischen Strukturen sensibilisiert werden. Beim Film sei die Situation bereits fortschrittlicher als im Theater. Immerhin existiere aber der Diskurs und immer mehr Vernetzungen werden geschaffen, unter anderem durch den Verband SzeneSchweiz. Die Geschäftsleiterin Salva Leutenegger sei eine der ersten Personen gewesen, die Lakatos zu diesem Thema ernstgenommen habe und für einen Teil der Gerichtskosten aufgekommen ist. Lakatos war nebst den anderen Betroffenen das einzige Mitglied von SzeneSchweiz und konnte deshalb profitieren.

Was sind die einzelnen Schritte für Betroffene? Die einzelnen Schritte bis zum erfolgreichen Abschluss eines Falls brauchen einiges an Zeit und Geduld. Man müsse die Problematik erst realisieren und dann mit einem geeigneten Verband der darstellenden Künste in Verbindung treten. Dafür kommen nebst SzeneSchweiz für die Beratung, Unterstützung und den Rechtsschutz für Mitglieder auch andere Plattformen infrage. Lakatos betont, dass es wichtig ist, sich zu vernetzen, da man alleine nicht viel erreichen kann. Das Schweizerische Rechtssystem sei eher nicht auf Betroffene ausgerichtet, empfindet sie. „Es entstehen noch mehr Hürden und die Hemmung vor dem Handeln wächst zusätzlich.“

Lakatos hat extra ein Crowdfunding gestartet, da sie sich einen Prozess nicht hätte leisten können. FemaleAct war dafür sehr wichtig, als Mitglied könne man von der Organisation profitieren. SzeneSchweiz sei hingegen auch sehr aktiv bezüglich Prävention, vor kurzem wurde vor einem Casting in Thailand gewarnt, was sehr hilfreich war. „Genau so sollte Prävention laufen!“, meint Lakatos erfreut dazu. Der Film „Achtung, Casting“ des verklagten Regisseurs (Name der Redaktion bekannt) wurde letztendendes zwar produziert, jedoch konnten Lakatos einfordern, dass sie und die anderen Betroffenen darauf vollständig gelöscht werden. Aber kritisch ist dennoch, dass der Film erscheinen wird, meint sie dazu. Die Übergriffe konnte Lakatos nach drei Monaten nicht mehr zur Anzeige bringen, das Urteil ist aber belegt und die Persönlichkeitsklage wurde gewonnen. Sie hätte ihren Spielpartner anzeigen sollen, aber sie kannte ihn persönlich und zudem hatte er schlicht die Regie befolgt und wurde dabei unwissentlich selbst manipuliert. Das ganze sei ein penibel angelegtes Experiment gewesen.

Weiterführende Informationen hier.

Zürichs 5. Jahreszeit – Theater Spektakel

Das Zürcher Theater Spektakel wurde 1980 als internationales Treffen freier Theater gegründet. Rasch hat es sich zu einem kulturellen Anlass mit internationaler Anziehungskraft entwickelt. Heute ist es eines der wichtigsten europäischen Festivals für zeitgenössische Formen der darstellenden Künste.

Eine konsequente, künstlerisch hoch stehende Programmation, die einzigartige Atmosphäre und ein aufgeschlossenes, interessiertes Publikum in grosser Zahl sind die Basis der Erfolgsgeschich­te und machen das Theater Spektakel zu einem gefragten Auftrittsort von Künstlerinnen und Künstlern aus der ganzen Welt.

Im Zusammenspiel mit dem Programmangebot machen sie das Zürcher Theater Spektakel zu einem lebendigen attraktiven Kulturfest, an dem sich die Open-Air-Saison noch einmal von ihrer schönsten Seite zeigt.

Das Festival dauert 18 Tage und findet vom 18. August bis 9. September 2022 auf der Landiwiese statt. Das parkartige Gelände direkt am Zürichsee umfasst bis zu acht eigens errichtete Spielstätten unterschiedlicher Grösse. Darüber hinaus werden die Werfthalle sowie die Bühnen des Kulturzentrums Rote Fabrik bespielt. Aufführungen unter freiem Himmel, frei zugängliche Installationen und künstlerische Interventionen auf dem Gelände sowie die festivaleigenen Restaurants und Bars lassen die Landiwiese während des Festivals zu einem weit über Zürich hinaus reichenden Anziehungspunkt für Kulturinteressierte und Nachtschwärmer werden. Im Zusammenspiel mit dem Programmangebot machen sie das Zürcher Theater Spektakel zu einem lebendigen attraktiven Kulturfest, an dem sich die Open-Air-Saison noch einmal von ihrer schönsten Seite zeigt.

Die Programmleitung des Festivals lädt jährlich rund 40 Gruppen oder Einzelkünstlerinnen und -künstler aus der ganzen Welt ein, deren Arbeiten durch inhaltliche Relevanz, formale Eigenständigkeit, innovativen Charakter und künstlerische Ambition überzeugen. Ein Teil des Budgets steht für festivaleigene Produktionen oder Koproduktionen zur Verfügung. Dabei werden Projekte bevorzugt, die in einem engeren Zusammenhang mit dem Festival stehen.

Das Festival wird von einem Dreierteam geleitet, bestehend aus:

Veit Kälin, Technische Leitung (seit 2015)

Matthias von Hartz, Künstlerische Leitung (seit November 2017)

Sarah Wendle, Kaufmännische Leitung (seit 2020)

Eine Übersicht der Mitarbeitenden in den verschiedenen Bereichen finden Sie hier.

Das Zürcher Theater Spektakel ist eine Kulturinstitution der Stadt Zürich und wird grosszügig unterstützt von den Hauptpartnern Zürcher Kantonalbank, Swiss Re und Kanton Zürich sowie dem Tages-Anzeiger als Medienpartner.

Förderlandschaft und Nachhaltigkeit? Mathias Bremgartner im Gespräch

Ensemble hat Mathias Bremgartner, den Leiter von m2act getroffen, das Förder- und Netzwerkprojekt für die Darstellenden Künste des Migros-Kulturprozent.

Bremgartner selbst hat einen Hintergrund in Dramaturgie und Produktionsleitung in der freien Szene, gleichzeitig hat er an der Universität Bern Theaterwissenschaften studiert, dort assistiert und doktoriert – er versteht diese Grundbildung als den „systematischen Zugriff“ auf seinen beruflichen Bereich. Vier Jahre hat er in der Theater- und Tanzkommission der Stadt Bern gearbeitet und dort das Förderbusiness kennengelernt. Diese drei Punkte in seiner Laufbahn haben ihn dann zu Migros-Kulturprozent gebracht, wo er Experte für die darstellenden Künste ist.

Die Frage war, wie man in der Praxis mehr Fairness und ökologische Nachhaltigkeit im Theater generieren könne.

Bremgartner verantwortet aktuell das Projekt m2act, das er vor drei Jahren neu aufgegleist hat. Er und sein Team haben sich an den Bedürfnissen der Szene orientiert – das Thema einer fairen Praxis im Arbeitsalltag der darstellenden Künste war zu diesem Zeitpunkt schon sehr präsent und somit zentraler Teil des Projekts. Die Frage war, wie man in der Praxis mehr Fairness und ökologische Nachhaltigkeit im Theater generieren könne. In der Schweizer Förderlandschaft gibt zudem keine Förderung für Projekte, die wie dieses „hinter der Kulisse“ wirkt und die Strukturen nachhaltig verbessern und verändern kann.

Der Name ist Programm, es gibt die zwei Standbeine Förderung und Netzwerk. Gefördert und unterstützt wird durch Finanzierung, Vernetzung und das Teilen von Wissen um Prozesse. Der Netzwerk-Teil beinhaltet jährlich zwei Anlässe, einen internen im kleinen Format der dieses Jahr mit der Initiative FAIRSPEC gemeinsam durchgeführt wurde und im Mai im Rahmen des Theaterfestivals auawirleben in Bern stattfand und das grosse Netzwerktreffen m2act@grange-unil, welches am 11. und 12. November 2022 in Lausanne zum Thema Nachhaltigkeit stattfinden wird. Beim Treffen im Mai sind bereits neue fruchtbare Verbindungen entstanden, teilweise haben sich daraus konkrete Zusammenarbeitspläne ergeben. FAIRSPEC hat sich zum Ziel gesetzt, den 2021 erarbeiteten FAIRSPEC Kodex zu teilen und darüber zu diskutieren, wie man ihn umsetzen und daraus Verhandlungsanweisungen ableiten kann.

m2act möchte als Projekt auch selber halten, wofür es spricht und setzt deshalb auf eine faire und hierarchiearme Zusammenarbeit.

Das m2act Team setzt sich zusammen aus Urs Künzi, zuständig für Förderung, die Ausschreibung von Prozessen und die Weiterarbeit mit Projektpartner*innen; Saima Sägesser ist Produktionsleiterin und Verantwortliche für Administration und Organisation.Weiter ist Rebecca Frey für die Kommunikation zuständig und Regula Schrödter ist externe Projektentwicklerin, die als Dramaturgin wirkt und den Förderprozess spiegelt. m2act möchte als Projekt auch selber halten, wofür es spricht und setzt deshalb auf eine faire und hierarchiearme Zusammenarbeit.

„Es ist toll, was bei den Workshops entsteht und es herrscht Aufbruchstimmung“

Mathias Bremgartner

Mit dem Projekt Reflector unterstützt m2act gemeinsam mit dem Migros Pionier Fonds bereits drei Theater im Prozess, als Institution nachhaltiger zu agieren: Das Theater Neumarkt in Zürich, die Kaserne in Basel und das Théâtre Benno Besson in Yverdon-les-Bains. Mit Nachhaltigkeit sind hier insbesondere ökologische Faktoren gemeint, beispielsweise in Bezug auf die Mobilität. „Es ist toll, was bei den Workshops entsteht und es herrscht Aufbruchstimmung“, meint Mathias Bremgartner.

Bremgartner wünscht sich, dass die gesamte darstellende Kunst einen Transformationsprozess durchläuft und die Vorbildfunktion, die dem Theater innewohnt, als Spiegel für die Gesellschaft nutzt. Es sollen neue Modelle auf sowie hinter der Bühne kreiert werden. „Wir müssen auch hier vorausgehen, uns so aufstellen, dass man nachhaltiger werden kann!“, sagt Bremgartner.

„Wir möchten Hierarchien verkleinern, uns auf Augenhöhe begegnen.»

Mathias Bremgartner über die Zusammenarbeit mit FAIRSPEC

Auch Machtmissbrauch ist Thema. Bremgartner ist überzeugt, dass dieses Thema in der Schweiz weniger hör- und sichtbar ist als beispielsweise in Deutschland. Mit FAIRSPEC unterstützt m2act Akteur*innen aus der Szene, die ihr Augenmerk darauf gerichtet haben. „Wir möchten Hierarchien verkleinern, uns auf Augenhöhe begegnen.» Auch in der Beziehung zwischen Geförderten und Förderinstitution existiere ein Ungleichgewicht, man arbeitet mit Geldern. Die grosse Frage für Bremgartner ist: «Wie kann man sich gleichzeitig gemeinsam für etwas entscheiden, ohne in eine Bittsteller*innen-Position zu fallen? Unsere Herausforderung liegt darin, herauszufinden, wie man sich neu begegnen kann“.

m2act ist ein Projekt des Migros-Kulturprozent. Die Direktion Gesellschaft & Kultur des Migros-Genossenschafts-Bundes, wo Bremgartner aktiv ist, konzipiert und setzt schweizweit eigenständig Förderprogramme um, was ein grosser Vorteil ist. Hier können für Projekte Gelder eingesetzt und Neuland betreten werden, wo die öffentliche Hand für Förderung wesentlich weniger flexibel handeln könnte.

Seit zwei Jahren gibt es das Vorhaben namens „Vert le futur“, ein Interessenverein, der sich für mehr Nachhaltigkeit in der Veranstaltungsbranche einsetzt. Dies geschieht über Sensibilisierungsworkshops oder Veranstaltungen. Ebenfalls wird dafür eine Website mit dem Namen „Tatenbank“ lanciert, die Tipps bezüglich der Umsetzung und Veränderung von nachhaltigen Zielen gibt. Ein weiteres unterstütztes Vorhaben ist die FemaleAct Checkliste für Gleichstellung und Diversität an Schweizer Kulturbetrieben.Bremgartner freut sich über die Entwicklung dieser Prozesse, die er als sehr wichtig erachtet, die verschiedenen Häuser zu sensibilisieren und sie zur Reflexion anzuregen.

Wir danken Mathias Bremgartner für das interessante Gespräch und freuen uns auf eine nachhaltige und positive Entwicklung im Arbeitsalltag der darstellenden Künste.

Tonstudio für Anfänger*innen

Zum neunten Mal: SzeneSchweiz und VPS-ASP präsentieren den Workshop Tonstudio für Anfänger*innen

Das Bedürfnis nach mehreren beruflichen Standbeinen ist gross – sei es bei den Freischaffenden oder auch den festangestellten darstellenden Künstlerinnen und Künstlern.

SzeneSchweiz organisiert zusammen mit der Vereinigung professioneller Sprecherinnen und Sprecher VPS seit 2013 den jährlichen Kurs „Tonstudio für Anfänger*innen“, der sich an alle darstellenden Künstler*innen richtet, die mit ihrer Stimme arbeiten.

Der eintägige Kurs versteht sich als Sprungbrett für alle weiteren Schritte in den Beruf als Sprecherin oder Sprecher. Mit der Arbeit an Kommentar- und Werbetexten können neue oder auch ergänzende Erfahrungen am Mikrofon gesammelt werden. Ganz ohne Druck, ein pfannenfertiges Ergebnis abliefern zu müssen.

Irina Schönen und Stephan Lendi (Sprecher und Coaches) unterstützen die Teilnehmenden bei den Aufnahmen, zusammen mit Leoš Gerteis von den NJP Tonstudios. Sie geben Feedback, beantworten Fragen und berichten über die Arbeit als professionelle Sprecher*innen und im Studio.

Datum: Montag 14. November 2022

Termin: 9 – 17 Uhr (eine Stunde Mittagspause)

Kosten: 180.- (subventioniert durch SzeneSchweiz)

Kursort: NJP Studios, Vorderzelgstrasse 7a, 8700 Küsnacht

Anmeldung: info@szeneschweiz.ch oder 044 380 77 77

Anmeldefrist: 31. Oktober 2022

Der Kurs ist auf 8 Teilnehmende beschränkt. Anmeldungen werden nach Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt und gelten ab dem 1. November als verbindlich. Danach werden Annullierungsgebühren erhoben.

PerformersOnStage – Casting-Plattform für Mitglieder

Was ist PeformersOnStage?

PerformersOnStage ist die hauseigene online Casting-Plattform für alle Mitglieder von SzeneSchweiz. Im Gegensatz zu anderen Plattformen wie schauspieler.ch oder castupload.de finden auf PerformersOnStage – wie auch in unserem Berufsverband – alle Darstellenden Künstler*innen Platz, nicht nur Schauspieler*innen. In den Berufssparten Tanz oder Gesang können deshalb z.B. Kategorien wie Tanzstil, Stimmlage und Instrument ausgewählt werden.

PerformersOnStage ist momentan (noch) nicht selbstverwaltet – SzeneSchweiz kümmert sich um deine Anpassungen, neuen Fotos etc. Eine Mail an die Geschäftsstelle reicht und wir passen dein Profil an. Aus diesem Grund kostet die Jahresgebühr für PerformersOnStage CHF 30. In diesem Preis inbegriffen ist auch der Eintrag auf schauspieler.ch (für Schauspieler*innen).

Was bringt mir PerformersOnStage?

Die Plattform ist nicht nur ein Anhang unserer Website. SzeneSchweiz macht mehrmals pro Jahr bei möglichen Arbeitgeber*innen auf PerformersOnStage aufmerksam: Über 400 Fernsehanstalten, TV-Redaktionen, Theater und Bühnen, Filmproduktionsgesellschaften, Besetzungs- und Castingbüros, Regisseurinnen, Intendantinnen und Choreografen in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhalten Zugang zu PerformersOnStage.

Per Zufallsgenerator wird dein Profil auch auf den sozialen Medien, in unserem Newsletter und im „Ensemble Online“ publiziert.

Wichtig: SzeneSchweiz darf dein Profil nur mit deiner ausdrücklichen Einverständniserklärung publizieren. Bist du dir nicht sicher, ob du deine Einverständniserklärung für dein Profil bei uns deponiert hast? Dann schreibe uns kurz eine Mail auf info@szeneschweiz.ch

In der Rubrik „5 letzte Engagements“ haben deine fünf wichtigsten, liebsten oder erfolgreichsten Produktionen Platz. Separat von der chronologischen Vita und als Hervorhebung deines Profils. Hier findest du ein Beispiel.

Wie anmelden?

Du bist Mitglied von SzeneSchweiz, aber noch nicht auf PerformersOnStage registriert? Dann melde dich gerne hier an.

Alle weiteren Infos zur Plattform gibt es ebenfalls auf unserer Website.

 

Locarno Film Festival 2022

Das Locarno Film Festival ist das wichtigste Filmfestival der Schweiz und gehört zu den renommiertes­ten in Europa. Es findet vom 3. bis 13. August statt. Eine Vielzahl von Filmen werden an den vier Wettbe­werben präsentiert: Concorso Internazionale, Cineasti del Presente, Pardi di Domani und First Feature.

Das Herz des Festivals ist die all­abendliche Filmvorführung auf der schönen Piazza Grande, die sich in das “allerschönste Open-Air-Kino” verwandelt. Produzenten, Regis­seure und Schauspieler, die nach Locarno kommen, um ihre Filme zu präsentieren, schweifen über den roten Teppich und geben dem Festi­val einen Hauch von Glamour. Ausser auf der Piazza Grande finden in 13 weiteren Kinos der Stadt Vorführungen statt, darunter in diesem Jahr auch im Cinema Otello in Ascona.

Im Jahr 2022 feiert das Locarno Film Festival sein 75-jähriges Bestehen mit einem Programm, das auch Initiativen zur Geschichte des Festivals und neue Projekte wie den Pardo Verde WWF, den Green Film Fund und – in Zusammenarbeit mit der Post – die Swiss Crypto Stamp 2.0, eine spezielle Serie von Krypto-Briefmarken, umfasst. Die diesjährige Retrospektive ist Douglas Sirk gewidmet, kuratiert von Bernard Eisenschitz und Roberto Turigliatto.

Exklusiv für SzeneSchweiz-Mitglieder: Netzwerkapéro am 6. August

Der SSFV und SzeneSchweiz organisieren am Filmfestival in Locarno dieses Jahr wieder den beliebten Netzwerkapéro.

Wann: Am Samstag, 6. August 2022 ab 16:30 Uhr
Wo: Wie seit vielen Jahren im Caffé Festival

Eine Anmeldung ist nicht nötig.

Wir freuen uns auf euch – Ensemble wünscht guten Film-Genuss und schönes Wetter!

Forever Imbricated – wie Marc Streit kulturelle Zukunft umsetzt

Imbricated Real möchte gesellschaftliche Debatten anregen, Gegebenheiten neu denken, Verborgenes sichtbar machen, sowie existierende Wertsysteme durch einen ständigen Dialog mit den beteiligten Menschen radikal umstrukturieren. 

„Bestehende Praktiken müssen erneuert werden und neue Praktiken hinzugefügt werden, damit wir uns gegenseitig unterstützen, unsere Ganzheit zum Ausdruck bringen können. Wir leben in einer aussergewöhnlichen Zeit – oft verwirrend, aber voller Möglichkeiten. Es liegt an uns, einen neuen Weg zu gestalten.“

Ensemble trifft Marc Streit, den Gründer von zürich moves! Festivals, das es seit 2012 gibt. „Am Anfang braucht es diese besondere Kraft für die Vision, die umgesetzt werden soll!“, meint der gebürtige Berner. Die Ausgabe im Jahr 2020 musste aufgrund der Pandemie abgesagt werden und nun folgte diesjährig die 11. Ausgabe. 2021 wurde eigens eine Publikation mit dem Titel homebody herausgegeben, an der 70 Künstlerinnen beteiligt waren. Diese Publikation diente quasi als Ersatz für die üblich gebotene Plattform für Performances. Gestaltet wurde die Publikation von Grafiker Nicolas Schaltender und der Content der KünstlerInnen wurde,zu einem Ganzen kuratiert. Die Publikation zum 10. Jubiläum von zürich moves! wurde von drei Co-KuratorInnen erarbeitet. Darunter Esther Eppstein, sie hat 2021 den Grand Prix Kunst vom BAK gewonnen. Lhaga Koondhor ist in der Musik- und Clubkultur tätig, Cherry-Ann Davis hat den MA Visual Communication an der ZHdK absolviert und Streit selber. Die Entwicklung und Umsetzung der Publikation war ein gemeinsamer Prozess, der auch durch Reflexionen während und über die Pandemie genährt wurde.

Die Entwicklung und Umsetzung der Publikation war ein gemeinsamer Prozess, der auch durch Reflexionen während und über die Pandemie genährt wurde.

Anfang 2021 gründete Marc Streit gemeinsam mit Simone Aughterlony den Verein Imbricated Real. Die Initiative entstand aus dem Wunsch heraus, sich von einem singulären Ansatz für kuratorische und produktionstechnische Aktivitäten zu lösen. Mit einer offenen Vereinsstruktur, einem divers aufgestellten Team und zugänglichen digitalen sowie physisch geteilten Events setzen die Gründer*innen sich zum Ziel, die Vielfalt im Kulturschaffen und im Publikum zu stärken und gleichzeitig alternative, sorgsamere und nachhaltigere Formen der Zusammenarbeit zu etablieren. Begegnungen, Austausch, Recherche und künstlerische Projekte stehen im Zentrum. 

Begegnungen, Austausch, Recherche und künstlerische Projekte stehen im Zentrum.

Imbricated Real möchte einem vielfältigen Feld von Kulturschaffenden und Publikum eine nachhaltige Struktur bieten und gleichzeitig die Flexibilität bewahren, auf sich verändernde Wünsche und Bedürfnisse sowohl innerhalb der Struktur als auch der künstlerischen Gemeinschaft zu reagieren.Die Überlegungen zu unserem Vorhaben begann lange vor Beginn der Pandemie. Die Realität der Restriktionen, verursacht durch Covid-19, hat uns jedoch darin bestärkt, wirklich zuzuhören, die Bedürfnisse der Kunstszene zu beobachten und kritisch und konstruktiv darauf zu reagieren“, erzählt Streit. „Mit dem ersten Format Forever Imbricated werden Leute zusammengeführt, die die Möglichkeit haben, gegen Bezahlung an einem Prozess zu arbeiten. Dieser Prozess ist aber nicht unbedingt auf ein Endprodukt ausgerichtet, das verleiht dem Ganzen einen eigenen Charakter“.

„Dieser Prozess ist aber nicht unbedingt auf ein Endprodukt ausgerichtet, das verleiht dem Ganzen einen eigenen Charakter.“

Das erste Format Forever Imbricated der neugegründeten Struktur fand seinen Anfang als Carte Blanche in Paris auf Einladung vom Centre Culture Suisse im Dezember 2021. In Paris haben 15 KulturakteurInnen gemeinsam während einer Woche eine Labor-Residenz bestritten. Aughterlony und Streit sind seit Jahren im künstlerischen Dialog und haben auch bereits verschiedene Projekte gemeinsam realisiert. Die beiden Kulturarbeiter*innen sind seit 15-20 Jahren in der darstellende Kunst tätig, insbesondere in Performance und Choreographie. In Zürich haben sie das Festival zürich moves! und Forever Imbricated vereint und zahlreiche Menschen Zeit und Raum für Recherche zur Verfügung gestellt.

Es gab dort auch öffentliche Momente, aber es ging nicht um die Präsentation von neuen Stücken

Gewisse eingeladene Künstler*innen und Aktivist*innen haben während zürich moves! Forever Imbricated im April 2022 eine Residenz gemacht in verschiedenen Institutionen in Zürich, zum Beispiel im Binz 39, im Tanzhaus Zürich, in der Gessnerallee und weiteren. Es gab dort auch öffentliche Momente, aber es ging nicht um die Präsentation von neuen Stücken. Imbricated Real war im Mai 2022 ausserdem auch in Lausanne, dort hat der Verein mit Arsenic zusammen Forever Imbricated weiterentwickelt. Es waren hierfür wiederum 10 Leute involviert, die zusammen 10 Tage verbracht haben um Praktiken zu teilen und gemeinsam zu recherchieren. Themen hierfür sind immer wieder die Sub- und Hochkultur, das Nachtleben an sich, die Clubkultur und temporäre Communities – es geht um die Mechanismen, wie sich solche Spaces, Räume formen, die für temporäre Communities eine Art Zufluchtsort der Kreativität und (künstlerischen) Freiheit darstellen. 

Eine ganzheitliche Praxis erfordert, unbequem zu sein.

Im Januar 2023 wird Forever Imbricated 10 in Basel stattfinden, die Vorbereitungen hierfür laufen bereits. Im Frühling 2023 wird es eine Zusammenarbeit mit l’abdi in Genf geben. Viele Institutionen arbeiten mit Schlagwörtern wie Inklusion und Exklusion, Safe Spaces etc. – aber was heisst das wirklich? Wie setzten wir das in die Praxis um? Solche Fragen werden für die Erarbeitung des Projektes gestellt. Eine ganzheitliche Praxis erfordert, unbequem zu sein. Dies bedingt eine unendliche Neugier und einen Dialog mit ungewohnten Realitäten – eine Konfrontation mit unseren nuancierten Privilegien, unserer Ignoranz und unseren Vorurteilen. „Wir wollen uns die aktuellen Diskurse oder Quoten, die mit marginalisierten Körpern verbunden sind, nicht naiv aneignen, sondern diese Realitäten in unsere Prozesse integrieren und eine Ethik der Fürsorge und Grosszügigkeit praktizieren. Die Kultur ist der Ort, an dem dies vorgelebt werden muss!“, meint Streit.

Kunst kann einen Widerstand gegen homogenisierte Muster des Denkens, Bewegens und Handelns in der Welt bieten.

Imbricated Real hat ein Transformationsprojekt vom Kanton Zürich erhalten, eine Covid Massnahme, die es in allen Kantonen gibt. Gewisse strukturelle Muster werden zur Gewohnheit und verlangen nach einiger Zeit ein Umdenken und eine Neubewertung. Kunst kann einen Widerstand gegen homogenisierte Muster des Denkens, Bewegens und Handelns in der Welt bieten. Auch die GründerInnen haben sich innerhalb bestimmter Denkmuster und Strukturen etabliert und wollen das Transformationsprojekt nutzen, die Arbeitsprozesse zu hinterfragen und weiterzuentwickeln. Wie können Rollen und Funktionen innerhalb einer Organisation stetig getauscht und neu erfunden werden? Inwieweit können wir vorübergehend Unordnung oder sogar Chaos zulassen? Und welche Formen von Solidarität sind möglich, gerade weil wir so unterschiedlich sind? 

Das war immer mein Hauptantrieb – ich möchte Menschen durch meine Tun zusammenbringen.

Wir wollen immer wieder „in Bewegung“ zu bleiben, nicht in Statik verfallen wie es vielen Institutionen aus der freien Szene passiert ist„, meint Streit. Es entstand in den Institutionen zwar auch immer mehr die Idee und Umsetzung von kollektiven Strukturen als Neuerung, die aber nicht immer funktionierte. Man komme immer in ein System, in eine Struktur hinein, die eine eine eigene Systematik hat, meint Streit. „Wir wollen unbedingt den Menschen, die Begegnungen im Fokus haben, das Netzwerk von Leuten, die sich fachlich, mental, künstlerisch unterstützen können. Das war immer mein Hauptantrieb – ich möchte Menschen durch meine Tun zusammenbringen. Gemeinsame Zeit zu verbringen, heisst Grenzen zu erfahren und diese zu erforschen, das ist eine wertvolle Erfahrung.“ 

Danke lieber Marc, für den spannenden Austausch!

Fotokredit: Mattia Dagani Rio

#seinodernichtsein #êtreounepasêtre #essereononessere

D | F | I

Nach knapp einem Jahr Pilotprojekt #seinodernichtsein ziehen die Initiantinnen, die Schweizerische Interpretenstiftung SIS und SWISSPERFORM, erste Schlüsse und erweitern die Plattform um den digitalen «Vorsorge-Check». Durch die Beantwortung einfacher Fragen zum Thema soziale Sicherheit erhalten Kulturschaffende einen ersten Überblick, wie gut sie im Thema aufgestellt sind und wo es Handlungsbedarf gibt. Zudem ist die Webseite neu auch auf Englisch verfügbar.

«Die Praxis macht deutlich, dass das Portal einem Bedürfnis der Kulturschaffenden entspricht und das Konzept grundsätzlich überzeugt», so Yvonne Dünki, Geschäftsleiterin der SIS. Vor rund einem Jahr haben die Schweizerische Interpretenstiftung SIS und die Gesellschaft für Leistungsschutzrechte SWISSPERFORM das Vorsorgeportal #seinodernichtsein ins Leben gerufen. Das Portal wird anhand der gemachten Erfahrungen und von Rückmeldungen laufend überarbeitet und weiterentwickelt. So wird unter anderem die Kategorie «Fragen & Antworten» auch im Jahr 2022 regelmässig ergänzt.

Das Vorsorgeportal #seinodernichtsein

Das vorerst auf drei Jahre befristete Pilotprojekt #seinodernichtsein möchte die Situation von Künstler*innen durch Prävention nachhaltig verbessern. Um geeignete Massnahmen zu ermitteln, gab die Stiftung im Jahr 2019 ein Forschungsprojekt zur sozialen Sicherheit von Bühnenkünstler*innen in Auftrag. Bestehende Angebote von Bund, Kantonen, Städten, Privatstiftungen sowie Berufs- und Dachverbände wurden ausgewertet und Lücken ermittelt. Die Erkenntnisse der Studie bilden die konzeptionelle und inhaltliche Basis für das Vorsorgeportal, das aktuell in Deutsch, Französisch und Italienisch angeboten wird.

#seinodernichtsein bietet einfache Antworten auf häufige Fragen zum Thema soziale Sicherheit und besteht per Mai 2022 aus einer Community von 15 Ambassadors aus den Sparten Musik, Tanz, Theater und Bildende Kunst. Das Projekt hat schweizweit Partnerschaften mit 20 Kulturabteilungen von Kantonen respektive Städten. Bis dato haben rund 60 Beratungsgespräche mit Ambassadors stattgefunden. Die Mehrheit der beratenen Personen sind zwischen 26-35 Jahre alt und noch nicht Mitglied bei einem der Berufsverbände.

 

Après avoir mis en place #êtreounepasêtre il y a une petite année, les deux initiatrices du projet pilote, la Fondation suisse des artistes interprètes SIS et SWISSPERFORM, dressent un premier bilan et élargissent la plateforme avec une « check-list de prévoyance » digitale. En répondant à quelques questions simples sur le sujet de la sécurité sociale, les actrices et acteurs culturels obtiennent un premier aperçu les informant de leur niveau de connaissance en la matière et leur indiquant là où il serait nécessaire d’agir. Le site web existe par ailleurs maintenant aussi en anglais.

«La pratique démontre clairement que le portail répond aux besoins des actrices et acteurs culturels et que le concept convainc globalement » témoigne Yvonne Dünki, la directrice de la SIS. La Fondation suisse des artistes interprètes SIS et la société de gestion pour les droits voisins SWISSPERFORM ont fondé le portail de prévoyance #êtreounepasêtre il y a une année. Le portail est continuellement mis à jour et développé sur la base des expériences acquises et des retours obtenus. La catégorie « Questions et réponses » notamment est régulièrement enrichie de contenus en 2022.

Le portail de prévoyance #êtreounepasêtre

Le projet pilote #êtreounepasêtre, initialement prévu sur trois ans, souhaite améliorer durablement la situation des artistes par le biais de la prévention. Pour ce faire, la Fondation a mandaté une analyste avec un projet de recherche sur la sécurité sociale des artistes interprètes en 2019. Les offres existantes de la confédération, des cantons, des villes, des fondations privées ainsi que des associations et des faîtières professionnelles ont été évaluées et des lacunes mises en évidence. Les conclusions de cette étude représentent le socle, tant au nouveau de son concept que de son contenu, sur lequel est bâti le portail de prévoyance actuellement proposé en allemand, français et italien.

#êtreounepasêtre propose des réponses intelligibles à des questions fréquemment posées sur le sujet de la sécurité sociale et se compose, depuis mai 2022, d’une communauté de 15 Ambassadeur et Ambassadrices dans les domaines de la musique, de la danse, du théâtre et des arts visuels. Des partenariats ont été établis avec 20 services des affaires culturelles des cantons et des villes. Près de 60 entretiens de conseil ont eu lieu avec les Ambassadrices et Ambassadeurs jusqu’ici. La plupart des personnes demandeuses de conseils ont entre 26 et 35 ans et ne sont pas encore membres d’une association professionnelle.

 

A poco meno di un anno dal progetto pilota #essereononessere, le promotrici dell’iniziativa, la Fondazione svizzera degli artisti interpreti SIS e la SWISSPERFORM, traggono le prime conclusioni e ampliano la piattaforma con l’introduzione della „verifica sulla previdenza“ in formato digitale. Rispondendo a semplici domande sul tema della sicurezza sociale, gli operatori culturali ottengono una prima panoramica su quanto siano preparati sull’argomento e in quali ambiti sia necessario intervenire. Oltre a ciò, ora il sito web è disponibile anche in lingua inglese.

„La prassi dimostra che il portale risponde a un’esigenza degli operatori culturali e che il concetto è di base convincente“, così Yvonne Dünki, amministratore delegato della SIS. Circa un anno fa, la Fondazione svizzera per gli artisti interpreti SIS e la Società di gestione dei diritti di protezione affini SWISSPERFORM hanno lanciato il portale sulla previdenza #essereononessere. Il portale viene costantemente revisionato e sviluppato sulla base delle esperienze maturate e dei feedback raccolti. Tra l’altro la sezione „Domande & Risposte“ è stata regolarmente aggiornata anche nel corso dell’anno 2022.

Il portale sulla previdenza #essereononessere

L’obiettivo del progetto pilota #essereononessere, inizialmente limitato a tre anni, è di migliorare in maniera duratura la situazione degli/delle artisti/e attraverso la prevenzione. Al fine di individuare le misure d’intervento adeguate, nel 2019 la Fondazione ha commissionato un progetto di ricerca sulla sicurezza sociale degli artisti di teatro. Sono state esaminate le attuali offerte della Confederazione, dei cantoni, dei comuni, delle fondazioni private e delle organizzazioni professionali e di categoria e ne sono state individuate le lacune. I risultati dello studio costituiscono la base concettuale ed il contenuto del portale sulla previdenza, al momento fornito in lingua tedesca, francese ed italiana.

#essereononessere offre risposte semplici alle domande più ricorrenti sulla sicurezza sociale e, a partire da maggio 2022, è composto da una community di 15 Ambassadors provenienti dai settori della musica, della danza, del teatro e delle arti visive. Il progetto si avvale su tutto il territorio svizzero di venti partnership con i dipartimenti culturali dei cantoni e delle relative città. Finora sono stati effettuati circa 60 colloqui di consulenza con gli Ambassadors. La maggior parte delle persone che hanno richiesto una consulenza ha un’età compresa tra i 26 e i 35 anni e non è ancora membro di una delle associazioni professionali.